Erste Schicht, Flotte, A-Log, Fahrzeugstörungen, Schleifleistenbruch, Station und Service, StuS, Schienenschleifzug, Schnellbremsbeschleuniger, Schleifen

StuS? Was soll das denn sein? Unser Experte klärt euch auf.

Jeder kennt sie, die Kollegen mit den roten Mützen, die auf dem Bahnsteig Auskünfte geben und sich um die Fahrgäste kümmern. Doch was genau gehört eigentlich noch zu den Aufgaben dieser Mitarbeiter, und zu welchem Geschäftsbereich gehören sie?
Das alles und wie Horst Schlämmer wieder an sein Täschien kommt, erklärt uns Sebastian in dieser Ausgabe vom Zugfunk. Außerdem sprechen wir über Fahrzeugstörungen, den Umgang mit einem Schleifleistenbruch und wir erfahren, wie Lukas seine erste Schicht alleine erlebt hat.

Auch in unserem Spiel geht es wieder um interessante Begriffe, die mit dem Buchstaben S zu tun haben.

Viel Spaß beim Reinhören!

Downloadlink: Folge als Download zf20.mp3

00:00:00 Intro
00:00:46 Begrüßung
00:01:40 Lukas erste Alleinfahrt
00:09:54 Fahrzeugstörung
00:29:27 neue Azubis
00:35:41 Schleifleistenbruch
00:54:31 Station und Service
01:05:06 Fundbüro
01:27:25 Schließfächer
01:36:21 Mobilitätsservice
01:41:49 Bahnsteigservice
01:53:52 Ansagen und Anzeigen
02:35:24 Das Spiel
03:00:53 Presseecke

Links:

Wikipedia: Wendezugsteuerung
Wikipedia: Schleifleiste
Wikipedia: DB S&S
wdrmaus.de: Thema Eisenbahn (Zugzielanzeiger – 3. Video von unten)
Streckenspiegel
Wikipedia: Schienenschleifzug
bahnbilder.de: Schienenschleifzug
google Patente: Kontaktflächen zwischen Schiene und Rad
Wikipedia: Hochgeschwindigkeitsschleifen
Wikipedia: Schnellbremsbeschleuniger
t-online.de: Verzögerungen im Betriebsablauf
Bundestag: kleine Anfrage „Entwicklung der Zugverspätungen in Deutschland“

mit dabei:

Lukas Klein  
Marcus Metzdorf  
Sebastian Völker    

15 Meinungen zu “#20 StuS

  1. Unfassbar! Höre eure Podcasts regelmäßig auf dem Weg zur Arbeit. Heute bin ich der Leitplanke dabei doch recht nah gekommen: Fallblattanzeige, es heißt tatsächlich Fallblattanzeige. Unfassbar! Auch ich habe über 30 Jahre immer gedacht FalTblattanzeige. Nichts ist mehr wie es war…;) 😉

  2. Wieder tolle Folge! Mir gefällt die titelgebende Abkürzung.

    @ ca. 5 min ob Sifa wirklich abgesperrt ist und ähnliche „hab ich wirklich?“-Fragen: da sollten die Loks mal außen ne Kontrolllampe für haben. 🙂 Realistischere Lösung (weil keine Kooperation der Bahn nötig): Ne Smartphone-App, die anhand Fahrplan, GPS usw. errät, was ihr vermutlich gleich vorhaben könntet zu tun, und dann an charakteristischen Geräuschen erkennt, dass und wann ihr wirklich abgesperrt habt.

    @ ca. 1h29m: Wenns Schließfach so alt ist, dass man durch Geld einwerfen nicht mehr rankommt, wird dann der Geldeinwurf auch gesperrt? Damit man nicht aus Unwissenheit nutzlos seine letzten Groschen des Abends reinwirft, die man in dem Fall dann lieber für was sinnvolleres genutzt hätte.

    @ 1h49m Organtransport: Geht das echt als Kurierpaket ohne Begleitperson? Ich dachte bisher, Organe wären außerkörperlich immer nur mit speziell unterwiesenem Aufpasser unterwegs.

    @ 1h53m verlorene Tasche mehrfach melden: Völlig nachvollziehbar. Die Frau hat sich halt von den schnell erreichbaren, aber begrenzt zuverlässig wirkenden Kontaktstellen durchgehangelt zu den später verfügbaren, aber geeigneter wirkenden Anlaufstellen.
    Aber viel wichtiger: Was bedeuten nun eigentlich die 3 S?

    @ 1h57m Ansagen am Bahnsteig im richtigen Moment machen müssen: Schade, dass die Bahn da so schlecht ausgerüstet ist. Wär doch nett, wenn die Leute ihre Ansage schon 5 min vorher aufnehmen können, und geben dann die Uhrzeit oder den Zug an, für den es gelten soll. An richtig geschäftigen Bahnhöfen ggf. sogar aufgeteilt in Sprecher und DJ.

    Durchfahrtwarnungen live einsprechen müssen ist ja auch sehr erbärmlich. Da gibts doch wohl nicht sooo viele Varianten, die kann man doch mal zentral jemanden einsprechen lassen, dann noch die Zahlen von 1-100 und alle Kleinbuchstaben, dann maschinell zusammenstückeln lassen. Wem’s wichtig ist, dass man nicht hört, an welcher Stelle zusammengefügt wurde, beauftragt halt ein professinelles Synchronstudio.

    @ 2h20m Bahnsteiganzeige für Leerfahrten, Werkstattfahrten usw.: Ist doch ein wertvoller Service für Train Spotter. 🙂

  3. Wie wird das denn mit den Schlüsseln gehandhabt? Also wenn jemand seine Sachen nicht mehr aus dem Schließfach abholt, ist ja dann auch der Schlüssel weg. Hat die Bahn dann für jedes Fach 10 Ersatzschlüssel auf Lager oder muss dann das Schloss ausgewechselt werden?

    Ihr habt gesagt, dass man auch spontan zum Bahnhof kommen kann, wenn man den Mobilitätsservice braucht, aber dann nicht gewährleistet ist, dass auch am Zielbahnhof entsprechend Personal zur Verfügung steht. Aber wie funktioniert es im Regelfall, wenn man sich für einen bestimmten Tag anmeldet? Kann dann der Mitarbeiter im Computer nachsehen, dass am Start und Zielbahnhof Personal frei ist oder wird das von einer zentralen Stelle bearbeitet und der Reisende wird dann erst ein paar Tage später benachrichtigt, ob er zu der Zeit fahren kann oder nicht?

    Was ist, wenn ein Reisender schon eine Fahrkarte gekauft hat, weil es vielleicht zu dieser Zeit einen Sparpreis gibt, aber in der Zeit kein Personal zur Verfügung steht? Oder müssen die Reisenden sich erst anmelden und kaufen sich dann im Anschluss zu den bestätigen Zeiten eine Fahrkarte? Aber wenn der Zug dann schon ausgebucht ist, gibt es auch wieder ein Problem. Ich stelle mir das ziemlich kompliziert vor.

    1. Hallo Sascha, zum Thema Ersatzschlüssel: Um das Schließfach auf zu machen gibt es eine Art Generalschlüssel. Dann wird die Schließung getauscht bzw auf einen neuen Schlüssel angepasst, sonst könnte ja der jenige mit dem alten Schlüssel das Schließfach jederzeit öffnen. Ist schon ein bisschen Arbeit die da im Hintergrund dann anfällt.

      Bezüglich Mobilitätsservice: Wenn jemand zu uns an die DB Information gekommen ist und das für einen bestimmten Tag anmelden wollte, haben wir mit ihm dann das Anmeldeformular ausgefüllt und es direkt an die Mobilitätszentrale geschickt. Eine direkte Rückmeldung war zu meiner Zeit leider nicht möglich. Da musste dann gewartet werden bis die Mobilitätsservicezentrale (MSZ) den Auftrag bestätigt hat. Wenn es spontan los gehen sollte, musste man vorher die zuständigen 3-S Zentralen und/oder Bahnhofsteams anrufen um abzuklären bevor man den Reisenden los geschickt hat. Denn die Bahnhöfe haben halt auch nur begrenztes Personal, wenn da grad alle schon mit Mobilitätshilfen beschäftigt sind geht es dann leider nicht. Wie lange die MSZ braucht um den Auftrag zu bestätigen weiß ich aus eigener Erfahrung nicht. Die Regelung ist aber: bis spätestens 20 Uhr an die MSZ abschicken damit die Hilfestellung gewährleistet werden kann.

      Die MSZ kann dann auch direkt Fahrkarte+Reservierung für die Entsprechende Fahrt buchen, wenn es nicht schon durch den Reisenden gemacht wurde. Wie es ist wenn der Reisende die Fahrkarte schon gekauft hat, aber die MSZ den Auftrag nicht bestätigen kann weiß ich leider nicht :/

      Hoffe trotzdem die Fragen halbwegs vernünftig beantwortet zu haben

      Gruß Sebastian

  4. Interessante Folge – vielen Dank.

    Eine Frage zum Thema „Automatische Ansagen am Gleis“:
    Kommt das nur mir so vor, oder ist das Wort „elf“ nicht im Wortschatz der Automatik-Else enthalten?
    Die Ansagen an Gleis 11 in Köln Hbf klingen immer so ähnlich wie „Gleis F, Einfahrt: S F nach Flughafen Düsseldorf Terminal […]“ – gemeint ist hier natürlich die S11.
    Das irritiert mich – umso mehr je genauer ich darauf achte. Könnt Ihr mir diesen Ohrwurm nehmen?

    Dank & Gruß
    Claus

  5. Hallo,
    Ich hab mal eine Frage, fährt die Br 403 (ICE 3 nicht Donald Duck) auf der SFS Ingolstadt – Nürnberg immer die vollen 300 km/h aus?
    Klasse Folge!

  6. Hallo zusammen,

    ein kleiner Kommentar zum Thema „Überholung durch Güterzug“: Güterzüge sind tatsächlich zu einem Großteil schneller als S-Bahnen oder Regionalbahnen. Bei RegionalExpress-Zügen kommt es drauf an, wo der Zug fährt und wie oft der hält.
    Zwei kleine Beispiele dazu: zwischen Celle und Lehrte sowie zwischen Regensburg und Nürnberg reichen jeweils 60-70km/h, da man sonst ständig auf Halt fährt, obwohl man eigentlich 100km/h oder teilweise auch noch schneller fahren kann. Andererseits ist der RE zwischen Gemünden und Würzburg schneller als Güterzüge. Daher ist es teilweise durchaus sinnvoll, den Nahverkehr an die Seite zu stellen. 😉

    Gruß, Constantin

    PS: Könntet ihr besagtes Bild mit dem „Haken“ an dem Drehgestell nochmal verlinken? Ist leider nicht öffentlich einzusehen auf eurem Twitter-Account…

  7. Ein paar Worte zu „DB Netz“ und „DB Netze“, es wird sehr oft durcheinander gewürfelt:
    DB Netze ist kein Unternehmen oder ähnliches, es handelt sich um eine Marke.
    Die Deutsche Bahn verwendet DB Netze als Marke für den Infrastrukturbereich.
    Diese Marke soll dabei insbesondere auf Geschäftspapieren und bei der Unternehmenskommunikation eingesetzt werden – dem Endkunden im Personenverkehr gegenüber tritt man dagegen mit der Marke „DB“ auf.
    Achtet beispielsweise mal auf die Aushangfahrpläne (die StuS erstellt), dort wird man nie „DB Netze“ finden (außer ein Bahnhofsmanagement hat den Umgang mit den Marken nicht ganz verstanden…bei Sonder-Aushängen kommt das schon mal vor).
    Die DB Station & Service AG ist ebenso eine direkte Tochter der Deutschen Bahn AG wie die DB Netz AG.

    Funfact: Die DB hat auch Marken inne die mit dem eigentlichen Hauptgeschäftszweck überhaupt nichts zu tun haben. So gehört beispielsweise die Autopflegemarke Nigrin über die Beteiligung an Intertec zur Deutschen Bahn. Einen Bezug der Marke Nigrin zur DB vermeidet man dabei ganz gezielt.

    Zur Kapazitätssteigerung durch ETCS:
    Ich glaube schon, dass sich durch ETCS die Kapazität des des Schienennetzes deutlich steigern lässt. Aktuelle Entwicklung ist dabei Level 3 Hybrid was auch ein Top-Thema auf der Innotrans war.

    Mit Level 3 Hybrid sollen mit ETCS ausgerüstete Züge im Moving Block fahren können während man auf der selben Strecke gleichzeitig auch noch konventionelle Fahrzeuge fahren lassen kann. Problem dabei ist derzeit insbesondere die Sicherstellung der Zugintegrität, also der Vollständigkeit des Zuges. Bei Triebzügen und Reisezügen wird dies noch relativ leicht lösen lassen, bei Güterzügen weniger. Die Demonstration im Erzgebirge war Level 3 mit einer gepatchten Zugintegrität, dem RBC wurde also stets die Vollständigkeit der Züge vorgegaukelt.

    ETCS erlaubt auch im Gegensatz zu LZB deutlich schärfere Bremskurven, so dass auch hier Zeit gespart und die Kapazität erhöht wird. Dass auch schon LZB die Kapazität der Strecke erhöht, hat man auf der S-Bahn München vor langer Zeit bewiesen.
    Für die Stuttgarter S-Bahn plant man derzeit die Erprobung von DSTW und ETCS auf einem Teil des Kernnetzes – hier wird sich in ein paar Jahren zeigen, was möglich ist 😉

    Mit Level 1 (Limited Supervision) wird es dagegen ganz sicher keine Kapazitätssteigerung geben – im Gegenteil. Hier scheint man sich auch schon darauf geeinigt zu haben, dass das NTC PZB/LZB hochwertiger ist und ein Fahrzeug mit ETCS-Bordgerät welches auch über PZB verfügt dann in NTC und nicht in ETCS L1 LS fährt. Die Ausrüstung mit L1 LS macht allerdings für Korridore Sinn wo ausländische Tfz (ohne PZB) verkehren sollen.

    1. Hallo Martin,

      hier ein paar Gedanken zu deinem Kommentar.

      • Das System aus DB Netz und DB Netze und auch alle anderen Sub -und Tochterunternehmen ist wirklich verwirrend. Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich noch so sinnvoll ist, wenn sogar die eigenen Angestellten nicht mehr durchsehen…
      • Das wir durch die Einführung von ETCS Level 3 und damit von virtuellen Blöcken eine Kapazitätssteigerung ermöglichen, wollen wir gar nicht bezweifeln. Fakt ist jedoch, das wir noch weit von einem praxistauglichen Einsatz dieser Technik entfernt sind. Von daher empfinde ich es als scheinheilig eine Kapazitätssteigerung durch eine Technik zu versprechen, die bisher nur auf dem Papier existiert oder auf Teststrecken erprobt wird.
      • Die Kapazitätssteigerung durch LZB auf der Stammstrecke ist aber ein Thema für sich.

      Grüße, Marcus

  8. Hallo,
    danke für die tolle Folge. Zu der Fehlermeldung „Mehr als ein Führerbremsventil aufgeschlossen“, die Störung bekommt man ganz einfach weg, indem man einen ZSG-Wechsel durchführt. Wenn man wieder zum ursprünglichen ZSG wechselt, ist die Störung wieder da.
    Der „Hilfsgriff“ bei gestörtem Batterieladegerät ist eigentlich kein Geheimnis. Das steht offiziell in der Störliste. 😉

    1. Mit dem Hilfsgriff ist wahrscheinlich eher der Siemens-Universal-Lösungsgriff oder auch Affengriff gemeint. Dieser wird in der Werkstatt häufig genutzt und funktioniert beim 401, 402, 403, 406, 411 und 415. Der Griff führt einen Reset durch und alle anstehende Fehler zurück gesetzt. In den Störlisten für Tf’s taucht dieser Griff mit der Begründung, dass die Fehlerspeicher gelöscht würden nicht drin und der Einsatz ist für Tf’s verboten.
      In meiner Zeit in der ICE-Instandhaltung habe ich zuerst abgerüstet, Affengriff angewendet und wieder aufgerüstet . Damit konnte ich bei der IS100 und IS200 (Laufwerkskontrolle und Nachschau), wo so schon Zeitmangel herrscht locker 50% der Arbeitsscheine als erledigt abstempeln und immer noch über die ZSG’s alle Fehlerspeicher auslesen (Alle Fehler/Störungen waren noch gespeichert). Vor allem Energie und Traktionsfehler waren so häufig erledigt. Bestes Beispiel 4QS Gestört. Der Fehler kommt häufig beim einlegen der Hauptschalter, wenn der Taster nur kurz angetastet wird. Also der Tf die sogenannten SIEMENS-Gedenksekunden vergisst. Auch ASR können so neu gestartet werden.

  9. Schöne Folge, war doch interessanter als der Titel vermuten ließ.

    Eine kleine Berichtigung eines Nebensatzes: Kleine Anfragen sind kein Instrument der Opposition, sondern aller Abgeordneten. Auch die Abgeordneten der Regierungsfraktionen stellen jede Menge Anfragen.

    Johannes
    PS: bei https://www.zugfunk-podcast.de/ bekomme ich einen Zertifikatsfehler. Ohne www geht es, einfach mal das Zertifikat anpassen. Wenn ihr dazu Hilfe braucht: @Zug_iGEL auf Twitter oder eben per Mail 😉

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