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Universallokführer bei der ÖBB

Wer wissen möchte, was ein solcher Lokführer macht und warum manch ein DB-Lokführer neidisch auf einen Universallokführer ist, der sollte unbedingt unsere neue Folge vom Zugfunk hören. Mit dabei ist Robert, Universallokführer bei der ÖBB, der uns heute einen Einblick in seine tägliche Arbeit und sein Unternehmen bietet. Dabei werden wir unter anderem den Bahnbetrieb bei der ÖBB beleuchten, aber auch auf Unterschiede zwischen ÖBB und DB eingehen. Auch unser Spiel darf natürlich in dieser Folge nicht fehlen.

Viel Spaß beim Reinhören!

Downloadlink: Folge als Download zf10.mp3

Links:

Zugfunk: Folge #03 Vlog ohne V
Wikipedia: Datenfernübertragung
Wikipedia: Österreichische Bundesbahnen
Wikipedia: Deutsche Bahn
deutschebahn.com : Kennzahlen 2016
Wikipedia: ÖBB Cityjet
Wikipedia: ÖBB Railjet
Wikipedia: Siemens ES64U2 (Taurus)
Wikipedia: ÖBB 1142
Wikipedia: ÖBB 1044/1144
Wikipedia: Siemens ER20
Wikipedia: Knallkapseln (Bahn)
Wikipedia: Hemmschuh
Wikipedia: Selbstrettungskonzept
Dell.com : Dell Venue 11 (Tablet ÖBB-Tf)
exd.at : Zugleitbetrieb ZLB01
DB Systel: Rail in Motion (App für DB-Tf) Wikipedia: Richtungsanzeiger (Zs2)
Wikipedia: Jakobs-Drehgestelle

mit dabei:

 

Lukas Klein
Marcus Metzdorf

15 Meinungen zu “#10 ÖBB vs DB

  1. Eine kurze Zwischenmeldung zu dieser doch etwas älteren Folge:
    Jakobsdrehgestelle gibt es auch für Güterwagen. Da fallen mir z.B. die Sdggmrss Taschenwagen ein. Viele andere S-Wagen, also Drehgestellflachwagen der Sonderbauart haben auch jakobsdrehgestelle.

  2. Hallo Zugfunker,

    Ich habe 2 kurze Anmerkungen zu diesem Podcast.

    1) Richtungsanzeiger
    Im Stuttgarter Raum werden ebenfalls auch Gleise benannt. Also
    „F“ für Ferngleis und
    „S“ für S-Bahngleis.
    Ebenso auf dem Steckenabschnitt Minden-Bielefeld,
    „P“ für Personenbahngleis und
    „G“ für Güterbahngleis.

    2) Tablet
    Selbst bei einem EVU gibt es keine einheitliche Lösung. So benutzt DB Regio in Hessen vereinzelt Tablets mit der „Fakt“-App (Fakt=Fahrpersonal aktuell). Darüber werden Regelwerk, Weisungen und Dienstschichten bereitgestellt.
    In Baden-Württemberg dagegen wird mit „DiLoc“ gearbeitet. Und seit Fahrplanwechsel wird damit „Dienstantritt am Fahrzeug“ realisiert, wovon die Hessen noch meilenweit entfernt sind.
    Da ich momentan nach Stuttgart ausgeliehen bin, trage ich deshalb nicht nur mein hessisches Diensthandy und mein hessisches Tablet mit mir rum, sondern zusätzlich auch das württembergische Tablet.
    Allerdings kann man mit beiden Tablets weder Schichtabweichungen noch Ausbleibezeiten erfassen, da ist man immer noch auf Papier und Stift angewiesen. Soweit reicht der technische Fortschritt dann wohl doch nicht.

    Ansonsten, vielen Dank für den Podcast, der für mein Geschmack nie lang genug sein kann.

    Gruß, der Bahnchef a.D.
    Martin (kein Witz, auch wenn ich jetzt schon der 3. Martin bin, der hier kommentiert)

  3. Ein Megafon findet man übrigens fallweise auch bei nur in Deutschland verkehrenden Zügen und ist somit keine reine österreichische Besonderheit. 😉
    Gemäß dem Regelwerk, ist auf Strecken mit Tunneln größer als 1.000 Meter bei der DB Regio AG grundsätzlich ein Megafon zur Unterstützung der „Selbstrettung“ mitzuführen. Möglicherweise gibt es dazu in manchen Regionen abweichende Regelungen, dies wird dann entsprechend per Weisung mitgeteilt.

  4. Sehr schöne Folge.
    Wär schön öfters gemeinsam von euch zu höheren. Ist für beide eine Bereicherung. Wäre super wenn ihr euer Gespräch noch fortführt. Award sehr interessant

  5. Mir scheint, Ihr habt die Statistik zu der Anzahl der Zugfahrten falsch interpretiert. Wenn die DB achtmal mehr Mitarbeiter hat, aber nur viermal soviele Zugfahrten macht wie die ÖBB, dann ist es doch genau anders herum, dann ist die ÖBB „mitarbeitereffizienter“. Oder mache ich da einen Gedankenfehler?

    1. Hallo Simon,

      ich bin generell kein Fan von Zahlenschubserei da man eigentlich nie weiß wie diese ermittelt werden.

      Man kann das kaum aufdröseln, wie viele Zugkilometer wirklich produktiv sind oder auch nur mit Leerpersonenzüge spazieren gefahren wird. Und, und, und,..

      Glaube keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast… 😉

      LG, Robert

  6. So, ich bin aber auch der Klügste…
    Rede die ganze Zeit über den Talent2 der keiner ist… wir fahren bei uns natürlich den 1er… der 2 ist ja die „Hamsterbacke“ und 3 wird für uns gerade gebaut und soll 2019 kommen…

    LG, der Robert

  7. Hallo zusammen,

    schön, mal wieder was von Robert zu hören. Habe seinen Podcast (auf den ich über den ZF-Podcast gekommen bin) immer sehr gerne gehört. War immer ganz spannend was er so im Alltag bei der ÖBB erlebt hat. Schade, dass da schon so lange nix mehr kam. Vielleicht hat Robert ja mal wieder Lust zum Aufnehmen, würde mich freuen 😉

    Thematisch eine tolle Folge und schön mal zu hören, wie unsere Nachbarn arbeiten 😉
    Interessant fand ich insbesondere wie sich die Ausbildung der Tfzf bei der ÖBB von den deutschen Kollegen unterscheidet. Bei der DB stehen die Vorschriften am Anfang der Ausbildung und die Technik kommt zum Schluss. Generell scheinen die ÖBB wesentlich mehr Wert auf technisches Hintergrundwissen zu legen.
    Spannend auch, dass bei den ÖBB die Arbeitszeitregelungen ausführlich geschult werden, während das bei der DB eben überhaupt kein Thema ist. Dementsprechend unsicher ist zum Teil auch das Wissen der Mitarbeiter diesbezüglich.

    Zur Mehrfachtraktion:
    Die DB scheint sich da hinsichtlich Zulassung und Regelwerke schon etwas anzustellen was die Kombination verschiedener Fahrzeuge betrifft. Technisch sollte es kein Problem sein alles was ZDS spricht miteinander zu fahren, ist halt nur nicht vorgesehen bzw, zugelassen.
    Bei anderen EVU klappt das besser, Lokomotion (woran die DB beteiligt ist) hat z.B. die BR 139 mit ETCS und der ÖBB-Fernsteuerung nachgerüstet. Die Lok hat seither zwei Fahrschalter, das bekannte Handrad und einen Fahr-Brems-Schalter für die ferngesteuerten Lokomotiven.

    Zu eurem Vergleich DB-ÖBB:
    Bedenkt bei den Personalzahlen, dass die DB AG heute zu einem erheblichen Maß im Non-Rail-Bereich und auch im Ausland aktiv ist. Alleine Arriva beschäftigt beispielsweise 54.000 Mitarbeiter, DB Schenker (Luftfracht, Seefracht, Kontraktlogistik/Supply-Chain-Management etc) nochmals 68.000 Mitarbeiter. Ich kenne die ÖBB nicht im Detail, vermute aber, dass diese wesentlich weniger aktiv in diesen Bereichen ist. Eure Rechnung „Mitarbeiter pro Zugfahrt“ dürfte aus diesen Gründen so nicht sinnvoll vergleichbar sein.

    Bei euren Angaben zu den Güterverkehrssparten hat sich allerdings ein Fehler eingeschlichen. Es sollte doch eigentlich klar sein, dass das verhältnismäßig kleine Österreich niemals die 100-fache Verkehrsleistung von Deutschland haben kann:
    Rail Cargo Austria transportierte 2016 109 Mio Tonnen und kam auf eine Verkehrsleistung von 28,8 Mrd Tonnenkilometer(1). Die Deutsche Bahn kam auf 277 Mio Tonnen und 94,7 Mrd Tonnenkilometer(2).
    Hier habt ihr schlicht die Tonnenkilometer der RCA mit der Menge der beförderten Güter der DB zusammengeworfen. Eure Rechnung wurde nur dann aufgehen, wenn die DB ihre Güter durchschnittlich nur 1000 Meter weit befördern würde 😉
    Laut Statistischem Bundesamt wurden im gleichen Jahr 364 Mio t auf öffentlichen Schienen transportiert, die Verkehrsleistung lag bei 116,2 t. Meine Vermutung, dass evtl. private EVU in D einen größeren Anteil haben könnten wurde dadurch zerstreut . Wenn man die Größe der beiden Länder mit einbezieht sieht man allerdings doch, dass Schienengüterverkehr in Österreich eine größere Rolle spielt. Wenn mich nicht alles täuscht gibt es doch in Österreich gesetzliche Regelungen welche beispielsweise die Nutzung der Rollenden Landstraße erzwingen. Robert kann da bestimmt mehr dazu sagen.

    Auch bei den Finanzkennzahlen habt ihr etwas durcheinander gewürfelt:
    Der EBIT (earnings before interest and taxes – „Gewinn vor Zinsen und Steuern“) der ÖBB lag bei 811 Mio Euro, die DB AG kam hier auf 1946 Mio Euro. (Ihr nennt das „Bilanz der DB“, was auch Unsinn ist, da die Bilanzsumme ca. 56 Mrd € beträgt)
    Finanzergebnis der DB -755 Mio € ggü. ÖBB -645 Mio € (diese Zahl bezeichnet ihr als „Ergebnis der ÖBB“)
    Da beide Unternehmen in erheblichem Maße fremdfinanziert sind (beide haben ca. 22 Mrd € Schulden) ist diese Zahl deutlich negativ.
    Jahresergebnis DB 716 Mio € ggü. ÖBB 161 Mio €. In 2015 hatte hier die DB übrigens ein Ergebnis von -1.311 Mio € (Minus!) im wesentlichen in Folge einer außerplanmäßigen Wertminderung bei DB Cargo.
    Das EBIT ist keinesfalls mit dem Finanzergebnis vergleichbar – genau diese Zahlen habt ihr jedoch gegenüber gestellt.

    Interesssant ist vielleicht noch ein Vergleich des Umsatzes (40,6 vs. 5,2 Mrd. €) und der Bilanzsumme (56,6 vs. 27,3 Mrd. €) während beide Konzerne mit 22 Mrd € einen identischen Schuldenstand haben!

    Die Daten sind dem Geschäftsbericht 2016 der ÖBB Holding AG (3) bzw. dem Integrierten Bericht der DB AG 2016 (4) und 2015 (5) entnommen.

    Zur Mindestruhe: In Deutschland gilt nach § 5 ArbZG eine Mindestruhe von 11 h, u.a. in Verkehrsbetrieben kann diese um 1 h gekürzt werden. § 7 (1) 3 erlaubt eine Kürzung um 2 h wenn „die Arbeit dies erfordert“ UND es im Tarifvertrag festgelegt ist. Bis vor einigen Jahren war das bei Lokführern so, dann hat eine der beiden Gewerkschaften für Lokführer 10 h Mindestruhe in der Heimat (und 9 h bei auswärtiger Ruhe) durchgesetzt. Lokrangierführer, Fdl etc können weiterhin nach 9 h Ruhe wieder arbeiten gehen. Für mich ein Unding, insbesondere für Auswärtige.

    Da es Lukas ja so lustig fand, dass es ein „Informationsblatt“ zum Tablet-Aufstellort gibt: Das Dokument ist eine sogenannte Gefährdungsbeurteilung und entstammt dem Arbeitsschutz. In jedem Betrieb und für jede Tätigkeit muss eine solche erstellt werden, dies ist auch nichts Bahnspezifisches. Solche Gefährungsbeurteilungen gibt es auch für jedes Fahrzeug oder andere Tätigkeiten (fragt ruhig mal eure Führungskräfte danach, die Gefährungsbeurteilung sollte euch zugänglich sein!). Beim Tablet gehört eben beispielsweise eine Betrachtung der möglichen Gefährdung durch elektrische Spannung dazu (mit der Folge dass du mindestens jährlich zu unterweisen bist, das Ladegerät vor jeder Verwendung auf augenscheinliche Mängel zu inspizieren hast), mögliche Blendung durch das spiegelnde Display oder auch ob es überhaupt möglich ist, das Tablet so im Führerstand unterzubringen, dass es problemlos bedienbar ist und gleichzeitig das Führen des Fahrzeuges nicht einschränkt.

    1: http://www.railcargo.com/de/Unternehmen/Zahlen/index.jsp
    2: http://ib.deutschebahn.com/2016/interaktiver-kennzahlenvergleich/10-jahres-uebersicht/
    3: http://presse.oebb.at/file_source/corporate/presse-site/Downloads/Publikationen/Gesch%C3%A4ftsberichte/OEBB_GB2016.pdf
    4: http://ib.deutschebahn.com/2016/fileadmin/Downloads/DB-Konzern_IB2016/IB16_d_web.pdf
    5: http://ib2015.deutschebahn.com/Resources/Public/PDF/DB-Konzern_IB2015.pdf

    1. Danke Martin für deine umfassende Datenanalyse!

      Ich persönlich bin leider kein Mensch der Zahlen, deshalb schildere ich auch nur meine persönlichen Wahrnehmungen 😉

      Fernsteuerung wird sicher auch bei der DB immer interessanter, mir scheint die 187 wird serienmässig schon mit einer UIC- IP- Leitung ausgeliefert.

      Wie dem anderen Martin weiter oben schon geschrieben hab ich selbst wieder mehr Lust was aufzunehmen.
      Wobei ich mich an Aufnahmen mit mehreren schon recht gewöhnen könnte…! (Keine Angst, Marcus, das ist keine Drohung)

      LG, Robert

    2. Hallo Martin,

      vielen, vielen Dank für deinen Kommentar. Habe ihn mit Freude und Demut durchgelesen. Ich gelobe Besserung beim Umgang mit Zahlen!

      Bis zur nächsten Folge, Marcus.

  8. Hallo,
    ein schöner Podcast. Vor allem von VIZZ wieder zu hören. Da war man ja schon in Sorge.
    Würde mich freuen, wenn ihr das Gespräch beendet und VIZZ auch wieder kurze Podcasts erstellt.

    Die Waggon-Fabrik des Herrn Jakob gibt es in Rastatt noch:
    https://de.wikipedia.org/wiki/BWR_Waggonreparatur

    Danke für eurer Sendung.
    Lieber kürzer

    Grüße aus dem Badischen sendet euch

    Martin

    1. Lieber Martin,

      Danke für dein Lob. Freut mich sehr wenn ich auch wen abgehe!

      Prinzipiell hat mir die Aufnahme mit den beiden sehr viel Spass gemacht, ich musste beim Nachhören sogar selber über mich schmunzeln.

      Beim Solopodcast fehlt mir ehrlich gesagt oft die direkte Kommunikation mit anderen, was meiner Meinung nach in einem Einheitsbrei endet. Aber diese Aufnahme hat mich etwas „wach gerüttelt“ und wieder mehr Lust aufs Podcasten gemacht!

      Liebe Grüsse, der Robert

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