#49 Baustelle im Albtal

Teil 2 über die Planung der Eisenbahn

Im zweiten Teil über die Planung bei der Eisenbahn beschäftigen wir uns mit der Dienstplanung und was eigentlich passiert, bevor der SEV auf die Strecke geht. Doch zuvor gibt uns unser Gast Björn noch einen tieferen Einblick in den Betrieb der Albtalbahn und erklärt uns, wie ein Zeit-Weg-Liniendiagramm funktioniert.

Viel Spaß beim reinhören!

00:00:00 Intro
00:00:35 Begrüßung
00:01:55 mehr zur Albtal Verkehrsgesellschaft
00:39:44 Feedback
01:02:34 zurück zur Planung
01:07:13 Zeit-Weg-Liniendiagramm
01:18:05 Dienstplanung
01:30:10 Baustellen

direkter Download der Folge: Folge als Download zf49.mp3

Links:

[YouTube] Gustav Richard Zugzahlenspielereien: Kapazität von Eisenbahninfrastruktur
DB: Streckennetzpläne ICE/IC
Wikipedia: Duewag-Gelenkwagen
AVG – Albtal-Verkehrs-Gesellschaft
AVG: Liniennetzpläne
Wikipedia: Zeit-Weg-Liniendiagramm
Signalwiki: Zeit-Weg-Liniendiagramm
Baden TV: Umbau am Rastatter Bahnhof

Lukas Klein   
Marcus Metzdorf   
Sebastian Jorczik     
Björn twitter

16 Meinungen zu “#49 Baustelle im Albtal

  1. Eine Frage zur Personalplanung ist dann aber doch noch offen geblieben: Wie ermittelt man den Bedarf an angestellten TF? Man muss ja Urlaub, Krankheit, und anscheinend auch noch so Dinge wie Streckenkunde mit einberechnen. Hat man dann nicht zu manchen Zeiten ewig viel Personal herumsitzen, für das es garkeine Schichten zu fahren gibt? Was macht TF denn dann sonst noch so, wenn es nicht gerade Schulungsunterlagen zu entwickeln gibt?

  2. Ich bin erst vor kurzem (Dezember 2021) auf Euch aufmerksam geworden und höre jetzt die ganzen Folgen nach. Zu dem Thema Fähren in Norddeich:
    Die fahren ja nach u.a. Juist, Nordernei und Borkum.

    Der große Unterschied zwischen Juist und den anderen Zielen ist, dass die Fahrrinne nach Juist nicht ausgebagger ist. Bedeutet, dass die Fähre sich nach den Gezeiten richten muss. Daher ist deren Fahrplan auf den ersten Blick etwas chaotisch. Auf Juist geht alles nach den Gezeiten, die ganze Versorgung zum Beispiel: Die Zeitung kommt halt morgens, wenn die Fähre da ist – halt nach Gezeiten. Auch fährt nach Juist oft nur eine Fähre am Tag. Hat den Vorteil, dass auf der Insel kaum Tagestouristen sind.

    Borkum und Nordernei sind größer, hier fahren im Sommer mehrere Fähren gleichzeitig nach einem „normalen“ Fahrplan.

  3. Zu den Steigungsstrecken: Auf der steilsten Hauptbahn Deutschlands, der Höllentalbahn von Freiburg nach Titisee (ehemalige Zahnradbahn) kommt zwischen den Bahnhöfen Himmelreich und Hinterzarten der (in diesem Fall betrieblich ausgebildete) Zugbegleiter in den Führerstand. Auf diesem Abschnitt gibt es nämlich eine Steigung von über 57‰.

    Es gibt eine Kombi-Straßenbahn, die auf einer regelmäßig von Dampfzügen befahrenen Schmalspurbahnen verkehrt! Die Straßenbahn Nordhausen. Die Züge der Linie 10 nutzen auf einer Länge von 10,2 km die Strecke der Harzer Schmalspurbahn.
    Doku zu dem Thema: https://www.youtube.com/watch?v=D7ZyYflVg1c

    Zur Kommunikation auf Stellwerken:
    Früher gab es ein Bahneigenes Fax-und Telefonnetz. Im unten verlinkten Podcast wird die damalige Kommunikationstechnik zwischen Fahrdienstleitern, Schrankenposten und Lokführern erklärt. Damals gab es nur für die Telefonanlage zum nächsten Stellwerk einen eigenen riesigen Relais-Schrank…
    https://www.langsamfahrt.de/allfernsprecher/

  4. Hallo Ihr 4,
    Ja das passt mit der AEG
    Ich hätte noch eine Frage
    Nach welcher Ordnung werden die Parkbahnen in Deutschland betrieben?

  5. Im (technischem) Faxprotokoll bestätigt das empfangene Fax den vollständigen Empfang der Daten. Mit dem Sendeprotokoll können Empfang, Empfangsstelle und Integrität der Daten nachgewiesen werden. Beste Beweiskraft für die Zustellung eines Schriftstücks. Daher wird sich das auch hoffentlich noch lange halten. Email bietet nix davon, aber das ist sicherlich bekannt.

    1. Hallo Mark,

      auch das Fax kann das nur, weil man dem technischen System vertraut (Stichwort „Two Generals‘ Problem“: https://en.wikipedia.org/wiki/Two_Generals%27_Problem). Man kann also auch anderne, moderne System so gestalten, dass ein solches Protokoll, auch zu einem gewissen Grad fälschungssicher, erzeugt wird. Generell wäre es schon zu begrüßen, wenn Prozesse, auch abseits der DB, denn dort arbeite ich nicht, moderner und zugänglicher gestaltet werden.

      Gruß
      Marc

      1. Absolut. Das geht alles. Ist nur nicht verfügbar, soweit ich das sehe. Man siehe „Anwaltspostfach“. Btw dein Name ist falsch geschrieben 🤭

        1. Oder deiner 😉

          Ja, Anwaltspostfach. Ich sage nicht, dass es positive Beispiel gibt. Und man müsste vielleicht einfach mal wagen, es korrekt machen zu wollen und nicht in der Vorzeit stehen bleiben.

    2. Genau, es gibt einige sinnvolle Anforderungen an rechtssichere Kommunikation:

      1. Zuverlässigkeit: Es muss sichergestellt werden, dass die Information tatsächlich auch beim Empfänger angekommen ist.
      2. Integrität: Die Information muss korrekt übermittelt werden und darf nicht versehentlich oder absichtlich durch Drittparteien verändert worden sein.
      3. Vertraulichkeit: Die Information sollte nicht durch unbefugte Dritte inhaltlich verarbeitet/ausgewertet und gespeichert werden.
      4. Eindeutigkeit: Die Information muss beim Empfänger auf die garantiert gleiche Art und Weise angezeigt werden wie beim Sender.
      5. Verfügbarkeit: Die Kommunikationsmethode muss prinzipiell garantiert verfügbar sein.
      6. Ist etwas Meta, aber: Die Durchsetzung der oben genannten Anforderungen muss sinnvoll möglich sein.

      Und dann kann man diese Punkte mal für Post, Fax und E-Mail durchgehen:
      1. Die Zuverlässigkeit ist sowohl bei einem Einschreiben als auch einem Fax durch technische und juristische Vorkehrungen weitestgehend sichergestellt. E-Mail dagegen ist bekanntermaßen unzuverlässig, und es gibt weder technische Vorkehrungen, noch juristische Anforderungen, die eine Zustellung garantieren bzw. überprüfbar machen.
      2. Die Integrität ist sowohl beim Briefverkehr als auch beim Fax teilweise durch technische, vor allem aber durch juristische Maßnahmen sichergestellt. Bei der E-Mail dagegen gibt es zwar technische Maßnahmen gegen versehentliche Veränderungen, aber keinerlei Maßnahmen, die eine absichtliche Veränderung unterbinden oder sanktionieren (das passiert ja auch in der Praxis: Anhänge werden silently gelöscht oder es wird Werbung eingefügt usw.).
      3. Die Vertraulichkeit ist sowohl beim Briefverkehr als auch beim Fax zumindest durch juristische Maßnahmen sichergestellt. Bei der E-Mail ist das nicht der Fall; selbst eine „innerdeutsche“ E-Mail läuft im Zweifel durch diverse Jurisdiktionen und Relais, die die Daten aktiv inhaltlich auswerten und speichern (das ist auch nötig; anders wäre eine Spambekämpfung nicht sinnvoll möglich).
      4. Die Eindeutigkeit ist sowohl bei der Post als auch beim Fax durch prinzipiell garantiert; wenn ich einen Brief oder ein Fax bekomme, sehe ich den so, wie der Absender ihn gesehen hat. Das ist bei der E-Mail nicht der Fall: MIME-E-Mails können je nach Situation verschiedene Information anzeigen – bekanntestes Beispiel: HTML- vs. Plaintext-Inhalt. Aber auch bei der Lokalisierung oder beim Ausdrucken gibt es entsprechende Probleme; was aus dem Drucker fällt hat im Zweifel nicht viel mit dem Bildschirminhalt zu tun (das gilt übrigens auch für viele PDF-Formate).
      5. Post und Fax sind prinzipiell verfügbar. Jeder Haushalt hat ein Anrecht auf eine entsprechende Anbindung an die Post und das Telephonnetz. Sowohl die Post als auch die Telekommunikationsanbieter dürfen ihre Dienstleistungen nicht ersatzlos einstellen. Das ist beim Internet und bei den E-Mail-Providern nicht der Fall (auch wenn man das bemängeln muss).
      6. Sowohl der innerdeutsche Postverkehr als auch der innerdeutsche Faxverkehr unterliegt garantiert der deutschen Jurisdiktion. Wenn eine der obigen Regeln verletzt wird, kann ich dagegen sinnvoll klagen und auch Recht bekommen; das ist beim E-Mail-Verkehr nur selten der Fall.

      Man kann natürlich bemängeln, dass es keine moderne Alternative zum Fax gibt (DE-Mail klammern wir hier mal aus). Aber wie man es dreht und wendet: E-Mail ist definitiv keine davon, und Fax ist in Anbetracht des ganzen IMO auch nicht so anachronistisch, wie man immer denkt.

  6. Hey,
    ich habe zwei Fragen zu Standorten von Signalen: Gibt es auf eingleisigen Strecken auch Blocksignale, sodass eine dichte Zugfolge möglich ist?
    Die selbe Frage für mehrgleisige Strecken: Gibt es Strecken mit Gleiswechselbetrieb und Selbstblocksignalen?
    Viele Grüße

    1. Hallo,

      die Antwort auf beide Fragen lautet ja, sogar sehr häufig. Vor allem Selbstblocksignale auf zweigleisigen Strecken.

      Grüße, Marcus

  7. Hi Zugfunker!
    Ich höre euren Podcast gerne und und habe mal ein Paar Bahn-Fragen:

    1. Ich habe gelesen, dass die BR 412 ab August 265 km/h fahren kann.
    Werden das nur die ab August ausgelieferten haben, oder bekommen einfach alle Züge ein Softwareupdate ?

    2. Der ICE nach Brüssel durchfährt in Belgien den deutschen, den Französischen und (ganz kurz) auch den Niederländischen Sprachteil. Wenn ich Auslandslokführerin
    für Belgien wäre, müsste ich dann auch Niederländisch können?

    3. Wenn ein Tf auf der Strecke zum Grundgehalt ca. 250€ Zulagen (nicht zu versteuern!) bekommt, und ein Ausbilder, der ja kaum Zulagen bekommt, zum Grundgehalt „nur“ 150€ bekommt (die auch noch versteuert werden müssen.
    Hat man dann als Ausbilder nicht am Ende weniger verdient als ein Tf?
    Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=UXO-Dp0SEaA

    Ich finde die Gastfolgen(mit richtig viel Technik) und die Laberfolgen nicht so gut. Es wäre super, wenn ihr mehr „Misch-Folgen“ machen würdet, wo ihr etwas selbst erklärt (das ist meistens witziger als mit Fachgästen), zum Beispiel die ICE Baureihen🚄
    Ihr könntet euch ja auch mal eine Lokführin einladen😉

  8. Kommentar zu 2:03:06:
    Ich muss dich doch wieder enttäuschen. 🙁 Die üstra (Stadtbahn Hannover) besitzt drei verschiedene Fahrzeugtypen. Die neusten zwei haben ein digitales System, wo das regelmäßig über Funk aktualisiert wird. Bei dem ältesten Stadtbahntyp TW6000 muss tatsächlich noch jemand mit einem kleinen Datenträger umherlaufen und die Informationen im Bordcomputer aktualisieren. Wobei das hoffentlich auch bald der Vergangenheit angehört. Die üstra baut in den nächsten Monaten auch da endlich einmal digitale ITCS Systeme ein.

  9. Hallo ihr 4,
    ersteinmal möchte ich Danke sagen, für die schöne, informative, aber auch sehr unterhaltsame Gastfolge. Ich liste meine Anmerkungen wie immer einfach auf. 🙂

    1. Welcher Stellwerksimulator wurde in EiB’s on Air Folgen gespielt? Den möchte ich auch spielen 😀

    2. Ich habe letztens auf der Webseite der Bahn einen Artikel über Lukas gelesen, den ich sehr interessant fand. https://www.deutschebahn.com/de/konzern/Aktuelles/Lukas-DER-Lokomotivfuehrer-6164974 (cooler Hintergrund beim PC im Video)

    3. Die modernisierten ICE 1 Züge sollen „ICE 1 LDV“ heißen und unteranderem Auch auf der Strecke Dresden-Frankfurt (-Wiesbaden) fahren und dort neuere ICE T Züge ersetzen. Was die Logik dahinter ist, weiß ich nicht, aber es ist halt so. Außerdem ist es schön in Dresden mal einen anderen ICE zusehen, als immer nur den ICE T. „Eisenbahn in Ö, D, CH“ hat zu dem ICE 1 LDV ein sehr sehenwertes Video gemacht: https://www.youtube.com/watch?v=6yi-NJCN1jE

    4. Das die Chemnitzer Citybahn nur mit Diesel fährt ist falsch. Sie haben Fahrzeuge nur mit Strom, dann welche nur mit Diesel und welche, die mit Strom und Diesel fahren. https://www.city-bahn.de/de/Daten_Fakten/Fahrzeuge_1089.html?sid=79sruiAAPULqn4Dot2opDXB8jRaLG4tw

    5. Ihr habt mich durchschaut. Ich habe tatsächlich am 16.09. Geburtstag. Wie seid ihr bloß darauf gekommen? 😀

    6. Wird es dieses Jahr wieder eine Bundestagswahlfolge geben, in der ihr die Parteiprogramme nach Dingen zur Eisenbahn durchgeht? Ich würde mich sehr darüber freuen.

    Das war es schon wieder mit meinem Feedback.
    LG Eisenbahner1609

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