Zugfunk heute mit dem Thema “Zugfunk”.

Ja es klingt komisch, aber wir wollen uns heute tatsächlich dem Thema widmen, dem wir unseren Namen zu verdanken haben.
Denn die Kommunikation zwischen dem Lokführer und den anderen Beteiligten im Bahnbetrieb ist vielfältiger als man denkt.
Anders als der ein oder andere vielleicht vermutet telefonieren wir nicht mit unseren Handys sondern haben schon in den Anfängen der Bundesbahn ein eigenes System, damals noch Zugbahnfunk genannt, entwickelt, was sich heute schlicht und einfach Zugfunk nennt.
Außerdem gibt es wie immer Berichte aus dem Alltagsgeschäft sowie eine neue Runde “Das Spiel” und im Anschluss noch ein paar lustige Artikel aus unserer Presseecke.
Also freut euch auf eine spannende Folge.

Viel Spaß beim Reinhören!

00:01:30 Trainerlehrgang
00:12:40 Berufsschule
00:20:24 Schnuppertag TP S-Bahn
00:24:07 Zp 9 Korrektur
00:28:52 Hauptthema Zugfunk
00:31:14 Analoger Zugfunk
00:37:22 Streckenfernsprecher
00:44:49 Allfernsprecher
00:49:07 Rangierfunk
01:02:37 Die Vorschriften
01:08:40 GSMR
02:07:56 Das Spiel
02:20:55 Presseecke
02:43:10 Feedback

Downloadlink: Folge als Download zf02.mp3

Links
Allfernsprecher im Buch „Grundlagen des Bahnbetriebs“
DSO: Fernmeldetechnik auf dem Stellwerk
Oppermann-Telekom: Fahrzeugantenne/
Funkwer: MTRS
ZusiDisplay: MTRS
Oppermann-Telekom: Sagem GSMR Handy
Oppermann-Telekom: Rangiererfunkgerät
DB Netz: GSMR Handfunkgerät
Süddeutsche Zeitung: Streit über richtige Höhe
tz: Lokführer vergisst Fahrgäste
tz: Horror am Bahnsteig! ICE mit Kindern fährt ohne die Mama ab

25 Meinungen zu “#02 Kommunikation

  1. Hi, hab es heute erst geschafft diese Folge zu hören. War ganz nett das Thema zu hören, bin noch jahrelang im analogen Zugfunk gefahren.

    Übrigens gab es einige Bahnhöfe wo der Fdl im C Funk immer mitgehört hat. Also ohne Tonruf erreichbar war, der C34 in Landshut z.b.

    Landshut fdl war übrigens auch die analoge Vermittlung für die Strecken Landshut Plattling und Landshut (fast bis) Regensburg.

    Und den B Funk habt ihr vergessen. Das war die Rückfallebene für den A Funk. Hab ich aber genau null mal gebraucht. Der Arbeitsablauf war komplett anders als im A Kanal, aber da müsst ich mich nochmal reinlesen. 😄

  2. Wenn die Mutter im ICE ist und die Kinder am Bahnsteig, würde ich es der Mutter überlassen, ob sie die Notbremse zieht. Die meisten würden das vermutlich sofort tun, ohne über die rechtlichen Folgen nachzudenken.

  3. Eselsbrücke für das X beim Bedarfshalt: Die wartenden Fahrgäste wählen, ob ihr für sie halten sollt. Dazu könnten sie ein Kreuzchen auf einem Wahlzettel machen und mit dem wedeln. 😉

  4. Hallo
    ich habe heute eurem Podcast gelauscht.
    Aus eigener Erfahrung kann ich korrigieren :
    Die GSM-R Handfunkgeräte, wie z.B. TigR350, und die kleinen Koffergeräte wie Selex GTM-2300
    GSM-R Zugfunkgerät haben jeweils nur eine SIM-Karte

  5. Den Bedarfshaltanzeiger mit blinkenden „H“ gibst in BaWü bei der Hohenzollerischen Landesbahn AG öfter, zum Beispiel der Haltepunkt Möhringen Bahnhof auf der Donautalbahn zwischen Immendingen und Tuttlingen

  6. Tolle Sendung. Vielen Dank dafür.
    Am besten hat mir der Teil über die Streckenfernsprecher gefallen, da ich mich sehr im projekt Chaosvermittlung engagiere, wo wir eben mit Feldtelefonen rumspielen.

  7. Hallo Zugfunker,
    gebt mal ein Lebenszeichen, der März ist bald um!
    Ich hoffe, ihr habt nicht unbemerkt den Kanal gewechselt.
    Hier ein paar Themenvorschläge für die Zukunft:
    -Lademaßüberschreitungen,
    -Gefahrguttransporte,
    -Nervigste Störungen,
    -Tunnel (Halt, Druckwelle, Knall, Tiere, Begegnung mit anderen Zügen, Arbeiten im Tunnel)
    -Führerstandsergonomie, was ist gut, was könnte besser sein?
    -Was war ausschlaggebend, um Lokführer zu werden?
    -Lokführer und Familie, wie geht das?
    Gruß
    Vmin

    1. Hallo,

      die ersten Lebenszeichen kommen meist zu erst auf Twitter. Unsere Follower da haben heute morgen erfahren, das Zugfunk 03 schon im Kasten ist und noch diese Woche erscheinen wird.

  8. Hallo zusammen,

    auch ich habe die letzten Wochen alle eure EiBs on Air und die beiden Zugfunk-Podcasts (#00 zähl ich jetzt mal nicht dazu) gehört. Als Modellbahner, täglicher Bahnpendler, aus einer Eisenbahnerfamilie stammender und Bahninteressierter sind viele Informationen besonders interessant für mich.
    Ich fände es auch interessant, wenn ihr öfter Gäste aus anderen Regionen oder auch von Privatbahnen dabei hättet.
    Macht weiter so!

    Schöne Grüße

    1. Hallo Kristian,

      vielen Dank für dein Lob, wir bleiben dran. Folgen mit Gästen sind besonders schwer zu organisieren, aber wir werden in den nächsten Folgen wieder öfter Gäste dabei haben, versprochen.

      Grüße, Marcus

  9. Habe euch durch Zufall entdeckt ihr macht das echt super. Bin noch
    Dabei eure ganzen Folgen zu hören macht weiter so. Marcus warum hast du die
    S-Bahn Ausbildung in München und nicht hier in Berlin?

  10. Servus,
    mal wieder ein etwas längeres Feedback von mir:
    Wie schon von anderen Hörern angemerkt wurde, ist der analoge ZF längst nicht ausgestorben, einen groben Überblick kann man sich mit dem STREDAX verschaffen:
    http://stredax.dbnetze.com/ISRViewer/
    Links auf Thematik -> Merkmale -> Kommunikationsart. Die Legende verrät euch dann, dass alle grünen Strecken mit analogem ZF ausgerüstet sind.

    Im Ortsfunk ist der analoge ZF bei weitem nicht wegzudenken, in den größten Knoten wie z.B. München Hbf oder Frankfurt Hbf schreckt man vor der GSM-R-Migration immer noch zurück. Auch den ursprünglichen Plan (örtliche Rangierloks analog, Streckenloks GSM-R) hat man verworfen. Besonders „toll“ für alle neueren Fahrzeuge welche aus Spargründen nur noch digitalen Funk besitzen (440, 412 etc).

    Hinsichtlich der Lautstärke des Rangierfunks bei den Rangierloks: Bedenkt, dass beim Rangieren oft der Kopf aus dem Fenster gestreckt wird um auch den Rangierbegleiter sehen zu können. Bei voller Fahrt überwiegen die Störgeräusche (Wind, Rollgeräusche), so dass der Funk eben entsprechend lauter gedreht wird. Ich kann Bahnhöfe mit analogem Rangierfunk und den ohrenbetäubenden Ruftönen allerdings selbst auch nicht leiden…

    Zu den Funkfrequenzen:
    Das E-Plus-Netz gibt es mittlerweile nicht mehr, da E-Plus von Telefónica aufgekauft wurde und es mit dem ehemaligen o2 zum Telefónica-Netz verschmolzen wurde.
    Hinsichtlich der Störungen durch anderen Netze die wohl jeder Lokführer kennt, gibt es mittlerweile eine neue TSI welche höhere Anforderungen an die Mobilfunkmodule stellt um das System störfester zu machen: https://www.eba.bund.de/SharedDocs/Aktuelles/EBA/PresseFachmitteilungen/Fachmitteilungen/Archiv/2017/02_2017_Informationen_zur_Anwendung_der_neuen_TSI_ZZS.html?nn=491908

    Ich würde behaupten, GSM-R roamt weiterhin im Telekom-Netz, nicht mit Vodafone.
    Und es handelt sich dabei um richtiges Roaming, genauso wie wenn ihr mit eurer deutschen SIM ins Ausland fahrt. Daher benötigt auch weder GSM-R-Handy noch das Zugfunkgerät zwei SIM-Karten.
    Beim Roaming greift hier das Telekom-Netz auf das Homelocationregister des Heimatnetzes (GSM-R) zu; ist die Karte für Roaming freigeschaltet, so darf sie sich ins Netz einbuchen. Gleiches Spiel wenn das Tfz ins Ausland fährt, auch dafür benötigt es Roaming-Abkommen etwa mit der ÖBB Infrastuktur, SBB, SNCF etc.

    Notrufe – egal ob P-GSM oder GSM-R – werden immer zellbasiert weitergeleitet. Jeder Zelle weiß, wohin sie Notrufe weiterleiten muss. In P-GSM müssen dort die entsprechenden Notrufempfänger genauso hinterlegt werden wie bei GSM-R. Man verzichtet beim Roaming jedoch aufgrund des Aufwandes darauf, für jede mögliche Telekom-Zelle fünf (!) verschiedene Notrufempfänger je nach Notruf (davon gibt es 5 verschiedene) festzulegen. Genausowenig ist da der passende Fdl hinterlegt, daher funktionieren auch die Kurzwahlen nicht.

    ]2[ wählt übrigens nicht 1351 sondern 1300.

    GSM-R-Vermittlungen gibt es in großen Knoten wie z.B. Frankfurt (M) Hbf. Einfach deswegen weil die Fdl-Taste immer auf einem Endgerät auflaufen würde, in großen Knoten wäre ein Fdl damit völlig überlastet. In FF kommt man übrigens auch mit der ]1[ zu einer Art Vermittlung (und nicht zum Zugdispo) welche dann an den entsprechenden Disponenten in er BZ weiterleitet.
    Diese Vermittlung ist also keine technische Notwendigkeit (so wie früher) sondern dient der Entlastung des einen Fdl der in einem großen Knoten alle Anrufe bearbeiten müsste.

    Die Hoch-/Runtertaste war übriges noch nicht immer mit Wahlwiederholung bzw. der Liste der eingegangenen Anrufe belegt. Das kam erst mit einem Softwareupdate vor ein paar Jahren. Bei manchen MTRS wie z.B. denen von Kapsch (Taurus) funktioniert das bis heute nicht.

    Rufumleitungen könnte man übrigens genauso auf sein normales Diensthandy einrichten (sofern freigeschaltet was nicht der Fall ist). Vorteil des GPH („Sagem Handy“) wäre gewesen, dass man sich mit dem direkt funktional anmelden könnte (also mit der Zugnummer registrieren), man wäre dann damit genauso erreichbar wie über die MTRS.

    OPS und OPH sind eben deswegen so schwer und dick, da sie einiges aushalten müssen. Gebt mal euer iiiihhh-Phone einem Lrf in die Hand und schaut wie lange das im Rangieralltag hält. Mit den dicken Arbeitshandschuhen wäre es auch weder mit Touchscreen noch mit winzigen Tasten bedienbar.
    Nicht jeder Benutzer eines OPS sitzt mit Hemd und Krawatte im 423, denkt auch mal an Cargo 😉

    RoR muss auch nicht zwingend in der Push-to-talk-Methode betrieben werden. Ich habe z.B. PTT außer in der Einweisung noch nie gemacht (Streckenlok mit Ww bzw. Rangierer), so kann man ganz normal – ohne Wartezeiten – telefonieren.

    Es ist übrigens nicht mehr notwendig, sofort beim Eingang eines Notrufs eine Bremsung einzuleiten. Diese Vorgabe bestand nur für einige Zeit wegen fehlerhafte Software auf manchen Endgeräten.
    Vielmehr gilt: Zuhören. Kommt nix oder was unverständliches -> Bremsen und auf Sicht fahren
    Kommt ein Nothaltauftrag der einem betrifft oder kann man Teile davon auffassen (also z.B. Wortfetzen wie „Betriebsgefahr“ oder „anhalten“ -> Schnellbremsung

    Wer in die GSM-R-Materie ganz tief einsteigen möchte, dem seien die EIRENE System Requirement Specifications bzw. die Functional Requirement Specifications empfohlen (englisch): http://www.uic.org/gsm-r#EIRENE-Specifications

    Den schwarzen Punkt in der roten Bremsprobeanzeige würde ich nicht unbedingt auf rot-grün-schwache Mitarbeiter zurückführen sondern z.B. auf Beleuchtung mit niedrigem Farbwiedergabeindex. Natriumdampflampen wurden aufgrund ihrer hohen Effizienz auch in den Abstellanlagen häufig verbaut und sind dort heute noch verbreitet. Diese Lampen strahlen aber nur gelbes Licht aus, so dass Farben nicht unterschieden werden können. Durch den schwarzen Punkt kann man die Anzeige auch auswerten ohne sie mit einer Taschenlampe anzuleuchten.

    1. Hallo Martin,

      vielen, vielen Dank für die Rückmeldung. Gerade als wir so viel Feedback bekommen haben, habe ich daran gedacht, ob Martin wohl noch unsere Folgen hört. Und prompt bekommen wir einen super ausführlichen Kommentar.
      Nen bisschen Klugscheißerei ist auch dabei (z.B. die Übernahme von ePlus) aber auch viele neue und interessante Infos. Ganz sicher werden wir in der nächsten Folge noch einmal darauf eingehen.

      1. Hallo Marcus,

        ja ich bin noch regelmäßiger Hörer, ich lausche den Podcasts allerdings oft unterwegs und in mehreren „Sessions“. Von daher komme ich oft nicht dazu, gleich Feedback zu schreiben.

        Ich freue mich auf die nächste Folge!

  11. Analogen Zugfunk gibt es noch! Das ist tatsächlich auch noch betrieblich sehr relevant – in der Regel aber nicht für „rote“ EVUs. Bspw. zwischen Forchheim und Ebermannstadt, da muss(te) sogar beim Verlassen der Strecke mehrmals zwischen GSM und Analog gewechselt werden, weil die Nebenbahn im ZLB läuft. In dem Zusammenhang gab es am 11.04.2014 auch erst einen größeren Un-/Zwischenfall dort.

    Gibt’s u.a. auch noch im Sauerland (Winterberg), im Erzgebirge, Mittelfranken (Rothenburg o.d.T., Bad Windsheim) und natürlich im tiefsten Osten (Heidenau-Altenberg, Hosena-Arnsdorf, Henningsdorf-Wittenberge, KönigsWusterhausen-Frankfurt/Oder, Pasewalk-Ückermünde, Magdeburg-Oebisfelde, …). Das waren längst nicht alle, aber die größeren.

  12. Moin,

    also auf Dampfloks gab es bei jeder Schnellzugdampflok ab den 1970er Jahren Analogen Funk. Auf Rangiermaschienen je nach Anforderungen teilweise auch. Ab 1985 war ja bei der Reichsbahn im Osten Funk pflicht Ausrüstung. Jedoch wurde immernoch Ausnahmen gemacht. Lok´s die ein bestimmte Strecke nur hatten wurden davon Sporadisch ausgenommen von der Pflicht.
    Es kam letztendlich auch ein wenig auf die Rühigkeit der Personale im Umfeld an und auf die Wichtigkeit der einzelnen Leistungen.
    Die Abdeckung des Funkgebiet im Bereich DV war größtenteils auf die Bahnhof bereiche beschränkt. Nur auf Hauptbahnen an denen PZB verbaut war wurde Flächendeckend Funk vorgehalten. Sogar Stellenweise mit Vermittlungs-Stellen.

    Zugfunk ist ein Interresantes Thema!

  13. Bei den alten analogen Funkgeräten gab es noch die Möglichkeit die Beobachtung durch den FDL zu beauftragen.
    Der FDL konnte „Bremse lösen“(Achtung feste Bremse), „Fahrzeit kürzen“ und „Fahrzeit verlängern“ kodiert senden.
    Wenn man aus dem Funkkanal heraus fuhr, blinkte die Kanalart Taste „A“, was im Ruhrgebiet öfter mal passierte, weil man manchmal Nachts nicht mehr so genau wusste wo man grade war.

    Ansonsten, schöner Podcast. Etwas Fensterzuglastig 😉

    1. Ja, solche Details aus der Praxis des ZBF fehlen uns leider, vielleicht können wir da in Folge 03 noch etwas nachschieben.

      Und ja, unsere Züge haben alle ganz viele Fenster 😂

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