Urlaub, Fahrgäste, inhaltlose Sprache, TB 0, Wagenautake Türblockierung, SST-F, SST-R

Am vollbesetzten Podcasttisch geht es diesmal um die Abläufe bevor der Zug den Bahnhof verlässt und warum gibt es eigentlich die Ansage, das die Türen automatisch schließen.
Auch in dieser Folge beantworten wir euer Feedback, es gibt eine kleine Geschichte aus Sachsen und natürlich geht nichts ohne unsere Laberecke.

Viel Spaß beim reinhören.

genannte aber nicht erklärte Abkürzungen:

  • MET: https://de.wikipedia.org/wiki/Metropolitan

Eure Gastgeber

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Marcus Metzdorf
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Lukas Klein
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Sebastian Völker
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Hendrik Hähnel

26 Meinungen zu “#78 Türen schließen automatisch

  1. Zum Thema So19 nochmal. Es verhält sich ähnlich wie der Zuglängenmesser. Es ist ein reines Komfortfeature. Es ist nice to have, aber kein must have. Man weiß seine Zuglänge und kann dann sich ausrechnen, wann man aus dem anschließenden Weichenbereich raus ist oder komplett im Überholungsgleis steht. Man spart sich beim So19 den blick in den Fahrplan und beim Zuglängenmesser das rechnen und den blick auf die Hektometertafeln.

  2. Hallo,
    Es ist ja bekannt, dass die BR 101 ausgemustert wird bei der Deutschen Bahn. Wisst ihr welche Baureihe den Dienst der BR 101 übernimmt?
    Ich wohne an der Nordsee auf der Marschbahnstrecke und bei uns ist es ja noch so das die Lok in Itzehoe getauscht wird von einer E-Lok auf eine Diesellok meistens BR 218 Doppeltraktion. Bei uns gibst ja leider noch keine Oberleitung deswegen ist das Thema für die Eisenbahnverückte in Norddeutschland doch sehr spannend.

  3. Hallo zusammen.
    Wie ist die korrekte Verhaltensweise des Tf, wenn an einem IC-Flachpark-Stwg (296?) eine Tür beim Anfahren zu Pfeifen beginnt und nicht aufhört, obwohl sie augenscheinlich geschlossen ist?

    Ich würde vermuten, dass die Tür als nicht korrekt verriegelt erkannt wird und Maßnahmen bei Gefahr zu treffen sind.

  4. Hallo Zugfunker,

    bei der Türfreigabe ist für mich noch unklar geblieben, wie die Freigabe einer bestimmten Seite funktioniert. Ein Reisezugwagen kann ja in beide Richtungen rollen. Wie erfährt der Wagen wo links und rechts bzw. was seine Fahrtrichtung ist?

  5. Hallo zusammen,

    beim ICE4 in Göttingen mal erlebt (wohl neu auf der direkten Bremse gefahren):

    Zug hält an, Türen auf. Zug rollt ganz langsam rückwärts den Bahnsteig runter (Richtung Hannover). War wohl unter 5km/h, die Türen blieben offen. Recht eindrucksvoll.

  6. Liebe Zugfunker,

    danke für den informativen Podcast mit so viel Blick hinter die Kulissen.
    Als „Anhänger“ der Länderbahnen und frühen DRG kann ich noch eine seinerzeit gängige „automatische“ Türschließung beitragen.
    Auf den Stadtbahnen zB in Berlin und Hamburg fuhren vor der Einführung ganzer Triebzüge mit Triebwagen oder Lok bespannte Züge als S-Bahnen. Diese waren mit Abteilwagen der preußischen Bauform gebildet. Allerdings mit zwei markanten Abweichungen:
    1) Es waren zwei Wagen kurzgekuppelt
    2) Die Türen waren nicht wie üblich links angeschlagen (linke Hand öffnet nach links, rechte trägt den Koffer) sondern rechts angeschlagen. So öffnete die Tür in Fahrtrichtung. Dies hatte zur Folge, dass beim Anfahren des Zuges die Trägheit der Türen ausgenutzt wurde um diese zufallen zu lassen. Hätte der Schaffner erst den Zug ablaufen müssen und alle Türen per Hand schließen, dann wären die kurzen Aufenthaltszeiten nicht erreichbar gewesen.

    Von Verschluss, Lichtschranken und all diesen Sicherheitsmaßnahmen war man damals noch weit entfernt.

    Besten Gruß

    Carsten

    1. Liebe Zugfunker,
      an den Abteilwagen der Berliner Stadt-, Ring – und Vorortbahnen hatten die Türen von außen rechts ihr Türband. In Folge 80 habt ihr euch die Frage gestellte wie das mit den, eigentlich Türen an den Bahnsteigen funktionierte und ob die Züge an den Endbahnhöfen über Wendeschleifen die Fahrtrichtung änderten. Ganz im Gegenteil. Die Bahnhöfe und Haltestellen der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnstrecken hatten fast ausschließlich Mittelbahnsteige. Der Ausstieg war so stets in Fahrtrichtung links. An größeren Stationen mit Ausstieg auch auf der rechten Seite gab es damals ausreichend Bahnpersonal, das dann die Türen, wenn nicht bereits durch die Passagiere geschehen, manuell schloss. Die alten Dampf-S-Bahnen fuhren mit bis zu 7 kurzgekuppelten drei-achsigen Abteilwagenpärchen und hatten eine Länge von über 150 m. Je Wagen 3. Kl. gab es 6 Abteiltüren und je Wagen 2. Kl. Gbf Abteiltüren pro Seite. Ein Stadtbahnzug setzte sich zusammen aus 5 Pärchen 3. Kl. und 2 Pärchen 2. Kl. Wagen; ergo 80 Türen pro Seite.

      Herzlich Grüße
      Marco

  7. Huhu Zugfunker,

    nach der spannenden Diskussion zur Abfahrtszeit eines Zuges interessiert mich nun sehr, wie die Ankunftszeit eines Zuges definiert ist.

    Danke für den tollen Podcast!

    Viele Grüße aus RE 11028!

    Der Fahrgast (oder der Reisende?…wie nennt das Regelwerk die Menschen, die ihr kutschiert?)

  8. Wie ist das mit Abfertigen und Türfreigabe bei Zwillingsbahnsteigen, also wenn auf beiden Seiten ein- und ausgestiegen werden kann?

    Das gibt es ja z.B. (laut Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnsteig#Zwillingsbahnsteig) bei der S-Bahn München, bei der AKN (Ulzburg Süd und Norderstedt Mitte).
    In München Hbf z.B. haben neben der S-Bahn auch die Gleise 10 und 27 beidseitig Bahnsteige, aber ob die auch beidseitig genutzt werden, weiß ich nicht.

    Wird/wurde das auch im Fernverkehr genutzt? Wie sieht das Abfertigen dann aus?

    Können auch bei SAT und TAV Türen beidseitig freigegeben werden?

  9. Hallo Zugfunker!

    Ich bin ziemlich überrascht, dass man bei euch plant, EBuLa durch Tablet-PCs zu ersetzen. Ich hatte EBuLa immer als die bessere Lösung angesehen. Vor allem beim Personalwechsel stelle ich es mir einfacher vor, als mit den Tablets.
    Jedenfalls würde ich mir keine Sorgen um die Akkulaufzeit machen. Eine ganze Schicht hält der Akku natürlich nicht durch, aber für eine Zugfahrt reicht es normalerweise. Außerdem gibt es ja eh auf jedem Führerstand zumindest eine Steckdose. Im Notfall muss halt das Diensthandy als Rückfallebene herhalten (musste ich aber noch nie verwenden).

    Türsteuerungen gibt es übrigens auch bei Güterzügen. Bei der Rollenden Landstraße werden die Türen des Begleitwagens mittels TB0 geschlossen (gehalten). In den Begleitwagen sind ja die LKW-Fahrer untergebracht. Außerdem gibt es noch eine Notbremsanforderung.

    Eine Frage stelle ich mir schon lage und die passt gut hierher: Warum haben eure Lokomotiven, Steuerwagen und Triebzüge eigentlich keine Rückspiegel? Bei den 1x16ern (beim Taurus) kann man die Spiegel im DB-Modus auch nur bei <5 km/h ausklappen. Woran liegt das?
    Gerade in Verbindung mit den Systemen SAT und TAV wären Rückspiegel doch sehr hilfreich. Aber auch sonst machen sie die Arbeit einfach leichter. In Österreich ist ja auch ein Kontrollblick am Zug entlang vorgeschrieben nach dem Anfahren.

    Im Feedback ging es noch kurz um das Thema Universal-Tf. Ihr habt euch gefragt, ob das wirklich so vorteilhaft wäre und was bei Verspätungen passiert, wenn der Tf seine Folgeleistung nich rechtzeitig erreicht.
    Bei den ÖBB gibt es ja genau dieses System. Bei Verspätungen kommt es tatsächlich immer wieder vor, dass die Disponenten kurzfristig eingreifen und die Schichten der Tfs teilweise komplett umplanen. Die schaffen das! Dazu braucht man keine KI.

    Grüße aus Österreich,
    Tobias

    1. Zu der ÖBB TBS noch anzumerken: TBS kontrolliert auch, ob am letzten Wagen die letzte Durchgangstüre versperrt und das Zugschlussignal eingeschalten ist.
      Und die meisten ÖBB-Wagen und manche RJ/NJ können auch noch LAT, das ist das Türsicherungssystem in Italien.

  10. Oh, wie wundervoll! Das fühlt sich ja an wie meine „persönliche Privatfolge!“. Vielen Dank!

    Ich erinnere mich noch gut, als die Türfreigabe im IC1 erst mit dem Stillstand erfolgen durfte (das musste so um 2012 herum gewesen sein). Seitdem gibt es diese „Gedenkminute“, bis sich die Türen öffnen lassen. Diese 3-5 Sekunden fühlen sich doch mitunter sehr lang an! Vielen Dank für die technische Erklärung dahinter, das wusste ich alles nicht!!

    Eine ergänzde Frage: Wieso gingen die Drehfalttüren manchmal nur unter Aufwendung fast roher Gewalt auf – manchmal aber auch relativ easy? Hat das noch was mit Resten von Druckluft zu tun, gegen die man ankämpfen musste?
    Man mag diese Türen ja für ein Stück „guter alter Eisenbahn“ und ein Stück Nostalgie halten, aber in Sachen Bedienfreundlichkeit möchte ich fast sagen, man DARF ihnen keinen Träne hinterherweinen 😉

    Viele Grüße!!

  11. Liebe Zugfunker,
    wieder eine nette Folge, eine Frage dazu.
    Man hört in den letzten Jahren als Fahrgast immer wieder (zum Beispiel beim Warten auf der Kölner Hohenzollernbrücke) die Durchsage: „Verehrte Fahrgäste, wir sind kurz vor dem Bahnhof noch einmal unplanmäßig zum Stehen gekommen, bitte halten Sie die Außentüren geschlossen“. Nach eurer Sendung bin ich nun der Meinung, selbst wenn man es wollte, könnte man die Türen dank TB 0 doch gar nicht öffnen, oder?
    Dann würde ich die Durchsage eher in der Richtung verstehen „Leute, bleibt ruhig, wir sind noch nicht am Bahnsteig, und randaliert jetzt bloß nicht an den Türen rum…“

  12. Vielen Dank für die Folge !

    Vielleicht trügt mich auch meine Erinnerung (ist ja schon 40 Jahre her), aber ich meine, dass auch schon Anfang/Mitte der 80er Jahre die Wagen bei der DR in der DDR eine Zentralschließung der Türen hatten. Diese Drehfalttüren sind mit einem ziemlichen Radau da per Druckluft geschlossen worden. Wenn man beim Aussteigen zu früh dran war und die Türblockierung noch aktiv war, konnte man da auch den Türgriff frei runterdrücken, nur hat dieser dann nicht die Tür geöffnet, die Blockierung halt also irgendwie mechanisch die Verbindung zwischen Türdrücker und Öffnungsmechanismus unterbrochen.

  13. Hallo Liebe Zugfunker,
    danke für euren tollen Podcast. Weiter so! Ich bin vor ein paar Monaten auf ihn gestoßen und höre ihn seit dem sehr häufig und finde ihn super. Gerade die Folgen zu den verschiedenen Fahrzeugen könnte ich rauf und runter hören, muss aber noch einiges an Folgen aufholen. Ich habe ein paar Fragen: 1: Mein bester Freund(14) begleitet oft Zugführer (Frankfurt-Brüssel, Br406) während der Fahrt und hilft ihnen beim Ansagen machen und bei der Fahrkartenkontrolle (Sein Traumbreuf ist selber Zugchef). Er behauptet aber dass ihr einen Fehler gemacht habt. Er sagt, dass ein Zugchef eine akustische Bestätigung (piepen) des Abfahrauftrag (In dieser Folge als ZP9 beschrieben) erhält. Was hat es damit auf sich? 2: Wie geht Ihr mit Trainspottern um? Ich selber(12) bin Trainspotter und sehr Eisenbahninterresiert und freue mich immer über ein Winken, Lichtgruß oder sogar ein Horn. Und als letzte Frage: Mein Traumberuf ist selber Fernverkehrs-Tf: Wie empfehlt Ihr, einer zu werden (ich würde mich in Köln bewerben, da ich selber in der Nähe wohne)? Gibt es da unterschiedliche Möglichkeiten, sich zu bewerben und möglichst schnell ein fertiger Streckenlokführer zu werden? Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
    Liebe Grüße
    Linus

  14. Hallo und vielen Dank für die Folge.
    Ich kenne auch noch Zeiten, wo bei den Halberstädter Mitteleinstiegswagen auch mal eine Tür während der Fahrt offen blieb und wo es an vielen Türfenstern einen Aufkleber gab, der mahnte, die Tür bei Fahrt des Zuges nicht zu öffnen. Die ersten automatisch schließenden Drehfalttüren erlebte ich Mitte der 90er bei den rekonstruierten BY-Wagen. Bei den Doppelstockwagen gabs das schon früher.

    Später fiel mir auf, warum die Ansage, dass die Türen automatisch/selbsttätig schließen, nur auf ehemaligem Bundesbahngebiet zu hören war und teiweise heute noch zu hören ist.
    viele Grüße
    Florian

  15. Meine Gedanken zu den Kosten für Tablets oder Ähnliches. Natürlich muss ein Unternehmen auf seine Kosten achten. Aber grade das Beispiel mit den Nokia Tablets zeigt wie wenig wichtig die Anschaffungskosten im vergleich zu den Betriebskosten sind. Jeder Supportfall, jeder Mitarbeiter der sich jeden Tag 5-10 Minuten mit dem Troubleshooten seines Tablets beschäftigt kostet am Ende das vielfache der zusätzlichen Kosten für ein hochwertigeres Gerät. Auch wie gut sich die Geräte Fernwarten und Konfigurieren lassen (MDM) kann Mehrkosten relativieren. Und dann kann man die Kosten noch mal in Relation zum Gehalt setzten. Ein 2000€ Tablet kostet die hälfte oder weniger als ein Mitarbeiter das Unternehmen monatlich kostet (inkl. aller internen Kosten sind das Locker 5-6000€ oder mehr). Und da ist noch nicht mit eingerechnet was das Unternehmen durch, in euerem Fall z.B. durch den Wegfall des Drucks und der Verteilung der Buchfahrpläne und LAs spart.
    Die Bahn ist gut daran beraten bei technischen Geräten nicht zu sparen, und es sieht so aus als hätte sie das gelernt 🙂

  16. Super Podcast, höre ich sehr gerne! Weiter so!

    OZbFMS wäre doch eine super Abkürzung für die Orangefarbenezugbegleiterfertigmeldescheibe 😀

    Fiese Grüße aus Fieselbach

    Bürgermeister Fieselbach

    1. Nachdem es keine ZugbegleiterFERTIGmeldescheibe gibt, kann die Abkürzung noch vereinfacht werden… 😉

      Die heißt „orangefarbene Zugbegleiter-Meldescheibe“ – das wurde leider von Marcus mehrfach falsch wiedergegeben (siehe BRW.5332A01 2 (2), bzw. der Entsprechung bei DB Fernverkehr 418.3328 1 (6))

    2. Frage zu Folge 78:
      Kann der Zugführer den Abfahrauftrag auch über sein Handy an den Lokführer geben? Wäre doch eine smarte Sache.

      1. Moin!

        Schöne Folge, danke.

        Zum ZAT bei der Berliner S-Bahn: Ja, ich glaube auch, dass es kein Türschließsystem ist, sondern nur sagt, dass der Tf für die Abfertigung verantwortlich ist. Entweder muss er wie erwähnt nach draußen treten, oder er hat Spiegel bzw. seit 2014 können teilweise auch Kameras vom Bahnsteig in den Führerstand übertragen werden (ZAT-FM). Das Blechschild ZAT war immer wegklappbar, wenn eine Aufsicht die Abfertigung übernommen hat. 2017 wurde ZAT zum Standard erklärt und auf dem Schild steht jetzt „ö.A.“ und wird eben ausgeklappt, wenn eine örtliche Aufsicht die Zugabfertigung übernimmt.

        Gruß, Johannes

      2. Moin, kurz und knapp: Ja kann er, wird zu mindest bei der DB Fernverkehr auch so als Regelverfahren praktiziert, außer natürlich an Bahnhöfen mit örtlicher Aufsicht und einigen Bahnhöfen die hiervon explizit ausgenommen sind.

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