Nein, unser Thema hat nichts mit Wohnraum zu tun. Es geht viel mehr darum wie Züge voreinander beschützt werden. Wir unterhalten uns mit einem Ausbilder für Fahrdienstleiter über die Grundlagen der sicheren Zugfahrt und wie ein Streckenblock funktioniert.

Eure Gastgeber

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Marcus Metzdorf
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Tom

7 Meinungen zu “#88 Ein Raum Ein Zug

  1. Anmerkungen:
    ### Staffelstab / Zugschlüssel
    das gab es früher auch bei Straßenbahnen. Es kann sogar sein, dass dieses Verfahren bei der Kirnitzschtalbahn weiterhin angewendet wird.
    Bei einigen Schmalspurbahnen und Nebenbahnen hat der Streckenschlüssel zusätzlich die Aufgabe Zugang zu den Weichenschlüsseln von Bahnhöfen, oder Anschlussstellen auf dem definierten Streckenabschnitt zu geben. Man kann dann also auf der Strecke beliebig rangieren und muss nur den Schlüssel zum Schluss wieder einem Fdl abgeben.
    Vielleicht auch ganz interessant sind die neumodischen Formen, wo Aufgaben des Fdl in unterschiedlicher Tiefe teilweise durch den Tf wahrgenommen werden (SZB, ZLB, …)

    ### Permessives Fahren
    Super toll, dass ihr das auch noch angerissen habt. Gern mehr davon und auch hinsichtlich der Umsetzung in der aktuellen LST! Spezielle Frage: Wie ist das in Kombination mit ZBS (S-Berlin), oder ETCS L2 (S-Hamburg) gelöst? Grundsätzlich kann ETCS das nämlich nicht (da darf nur 1 Zug in 1 Abschnitt sein, solange wir nicht mit einer Zugvollständigkeitsüberwachung um die Ecke kommen ETCS-HL2 / -L3). Ich kann mir das zwar schon vorstellen, dass auch ETCS L2 die Permessiv-Funktionalität lernt, aber dann brauchen wir evtl. einen Mentalitätswechsel bei den Systemverantwortlichen. 😉
    Kleine Korrektur: Wir hatten zwischen Bad Schandau Ost und Schöna bis 10/2023 noch permessives Fahren, was aber so nicht benannt wurde (/werden durfte). Die Signale waren mit „normalen“ Hauptsignalmastschildern gekennzeichnet. Das war Teil der Sondervereinbarung mit der CD für die Grenzstrecke nach Decin und bildet die tschechische Betriebsweise ab. Interessant war auch die Umsetzung in der Zugnummernmeldeanlage: Hier war für den Abschnitt (mit 2, bzw. 3 Signalen) mindestens 6 Zugnummerfelder vorgesehen, damit kein Zug verschwindet. Die sind dann in der Reihenfolge ihres Einganges an den nächsten Abschnitt weiter gegeben worden.

  2. Hallo zusammen,
    mal wieder eine feine Erklärbär-Folge für das Eisenbahnsystem. @Markus – Unwichtige Anmerkung: Wenn du schon das Intro anpasst, dann tausche doch bitte auch Zugbeeinflussung usw. gegen Stellwerksgeräusche (z.B. Störungswecker, ESTW-Erinnerungs-Gebimmel, Taktgeber für Blinker, …). 😉

    Rückfrage (Kann Spuren von Halbwissen enthalten):
    Ist ein Block nicht eigentlich eher die technische Umsetzung der Fahrstraßensicherung zwischen zwei Stellwerken? Bahnhofsblock und Zustimmungsabgabe sind doch auch Teil des Ganzen. Außerdem hat der Durchrutschweg (vollständig, verkürzt, nicht vorhanden) keinen Einfluss auf den Block.
    Bei ESTW (und einigen moderneren RSTW) müssen wir meiner Meinung nach auch dahingehend differenzieren, dass es Sicherungstechnisch eigentlich keinen Unterschied zwischen Bahnhof und freier Strecke gibt, solange sich alles im Bereich eines ESTW-A abspielt. Sollte es doch Hürden geben, dann sind die nicht sicherungstechnisch, sondern ideologisch begründet.

  3. Zugschluss, Rückmeldung und Räumungsprüfung – alles nicht so einfach, s. z.B.
    https://www.eisenbahn-unfalluntersuchung.de/SharedDocs/Downloads/BEU/Untersuchungsberichte/2017/096_Gruiten.pdf?__blob=publicationFile&v=8
    und noch einige andere.

    Auf eingleisigen Strecken konnte der Fdl von einem im Bahnhof auf Gleis 2 stehenden, auf Überholung wartenden langen Güterzug den Zugschluss für die Rückmeldung erst sehen, wenn er raus gefahren war. Also nix mit Überholung oder Kreuzung.

  4. Moin,
    egal ob man es Token oder sonst wie nennt. Der Befehlsstab, bzw. das Zp9 hat sich gerade aus der Methode (Token/ Befehlsstab) entwickelt, so habe ich das jedenfalls in meiner Ausbildung vor fast 30 Jahren gelernt. Grüße

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