Ja, es ist wieder Zeit für so eine Folge.
Wir befassen uns, ähnlich wie ein bekannter YouTuber mit den politischen Parteien vor der Bundestagswahl, wir zerlegen jedoch die Wahlprogramme der „großen“ Parteien mit Blick auf den Bereich Eisenbahn und Verkehrswende. Möglichst neutral und ohne Empfehlung.
Der aktuelle Arbeitskampf bei der DB beschäftigt uns in der Laberecke recht ausführlich, findet die Aufnahme doch während der zweiten Arbeitskampfmaßnahme statt. Sebastian erzählt euch noch warum er und Treppen wohl keine Freunde mehr werden.
Im Aufreger der Woche dreht es sich dieses mal um unser geliebtes Eisenbahninfrastrukturunternehmen und unseren Ehrenvorsitzenden der Herzen.
Viel Spaß beim reinhören!
00:00:00 Intro
00:00:43 Begrüßung
00:01:17 Meta Streik
00:50:30 Sebastians Laberecke
00:55:03 Eskalation
01:11:35 Einfach mal die klappe halten
01:15:23 die Parteien zur Bundestagswahl
01:16:51 CDU
01:27:04 Bündnis 90/die Grünen
01:35:18 FDP
01:45:06 Die Linke
02:00:03 SPD
02:10:22 Fazit
02:14:32 5 Fragen an Cargo
02:19:09 Feedback
Downloadlink: Folge als Download zf52.mp3
Links:
Wikipedia: Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer
Wikipedia: DBB Beamtenbund
GDL: Rechte und Pflichten beim Streik
Wikipedia: München Nord Rangierbahnhof
OpenRailwayMap: Marcus‘ Weg um München herum
Wahlprogramme der etablierten Parteien für die Bundestagswahl 2021
Feedback
Podcast der DB „digitale Schiene“
ETCS Video
Moin Zugfunker!
Seid ihr auch so geschockt, dass SPD, FDP und Grüne die Bahn in ihrem Sondierungspapier NICHT MAL ERWÄHNEN?!
Ich finde, es ist ein Skandal, dass alle drei Parteien in ihrem Wahprogramm betonen, wie wichtig eine Moderne Bahn ist, und jetzt auf einmal davon abgekommen sind.
Ich habe die Grünen für gerechtere Steuern (Vermögenssteuer), ein Temolimit und mehr Bahnausbau gewählt. Ich bin ziemlich sauer, dass sie laut Sondierungspapier alle diese drei Sachen nicht umsetzen werden.
Wie kann es denn sein, dass eine Grüne Partei regiert, und die Bahn nicht ausbauen will?
Man lese sich mal das CDU-Wahlprogramm „in leichter Sprache“ durch. Da steht – so meine ich – sinngemäß etwas von „Wir wollen Autobahnen ausbauen.“.
Mal im ernst: Autobahnen ausbauen? In Zeiten von Klimawandel, viel zu hohem Verkehrsaufkommen (die „Autosucht“ der Deutschen), Bewegungsmangel, Problemen mit Übergewicht in der Bevölkerung und absolutem Platzmangel in den Städten will man weiterhin Straßen bauen? Wenn man jetzt noch den Effekt dazu rechnet, dass der Straßenbau auch über die Jährchen neuen Verkehr erzeugen kann („Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten“), frage ich mich doch, ob die CDU/CSU das ernst meinen kann.
Ich habe eine Frage an Sebastian aus Köln:
Du hast ja mal in Euskirchen gearbeitet, der Dienststelle, die ihre Strecken (Eifelstrecke, Ahrtalbahn, nach Bonn, nach Bad Münstereifel) für längere Zeit nicht befahren kann. Weißt du, was die TFs aus Euskirchen jetzt machen?
Mahlzeit, die Kollegen sind jetzt so wie ich das mitbekommen hab unteranderem ins Sauerlandnetz und zur Kurhessenbahn ausgeliehen worden. Einige sind auch auf andere Dienststellen in der Region verteilt. Zum anderen läuft ja zumindest ab Euskirchen auch wieder der Verkehr nach Köln und die Voreifelbahn ist ab Rheinbach bis Bonn auch wieder mit Betrieb versehen. Das wird natürlich dann denk ich auf die verschiedenen Dienststellen verteilt worden sein.
Auch nochmal zu dem Vorschlag der FDP mit den Mopeds. Ich selbst faher seit 16 Jahren einen Roller mit 50ccm Der erste durfte noch 50 Km/h fahren und ging fast 60. Damit bin ich in einer Stadt wie München gut mit dem Verkehr mitgeschwommen, war kein größeres Hindernis und fuhr bei zwei Fahrspuren in der Mitte der Rechten spur. Als es der alte Roller nicht mehr tat, habe ich mir einen neuen gekauft, der nur noch 45 km/h fahren darf und das auch tut. Seitdem bin ich in der Stadt ein Verkehrshindernis. Ich fahre am rechten Fahrbahnrand und werden von den anderen Verkehrsteilnehmer regelmäßig mit zuwenig Abstand überholt.
Ich bin wahrlich kein Freund von der FDP, aber in diesem Punkt haben sie tatsächlich einen vernüftigen Vorschlag gemacht.
Hallo, zum Thema 5 Fragen an Cargo hätte ich auch mal Eine und zwar, werden Güterwagen eigentlich gewaschen? Für Personenzüge und Loks gibt es ja Waschanlagen, aber wie ist das bei Güterwagen? Gibt es dafür auch Waschanlagen oder werden die vielleicht mal von Hand gewaschen?
Eine Reinigung der Güterwagen findet im allgemeinen nicht statt, ausgenommen die Reinigung der Untergestelle, Achsen, Federn, Achsbüchsen u.s.w. bei Vornahme der regelmäßig wiederkehrenden Prüfungen in den Werkstätten. Diese Teile werden nicht in der Waschanlage, sondern von Hand gewaschen.
Eine Ausnahme machen die zur Viehbeförderung benutzten Wagen, für deren Reinigung besondere Vorschriften erlassen sind, solche Wagen verkehren aber zurzeit in Deutschland nicht.
Ich würde gerne wissen, ob die 100 Euro Streikgeld auch noch versteuert werden müssen. Wie viel bekommt man dann am Ende Netto raus?
Es sind 100€ netto. Mehr dazu in einer der nächsten Folgen.
Ich glaube, ihr habt den Spruch falsch zitiert. Richtig muss es doch heißen: „Alle Räder stehen still, wenn der Fahrdienstleiter das so will.“ 😉 Also wenn der Fahrdienstleiter die Signale nicht auf Fahrt stellt, stehen alle Züge.
Hallo,
meine Meinung zu den Aussagen über 2 Parteien (die ich trotzdem nicht wähle):
1) FDP: Ich sehe jetzt nicht so das Problem, das man mit einem funktionierenden Emmisionsrechtehandel nicht auch das CO2-Problem in den Griff bekommen könnte. Das entspricht ja eigentlich nur einer Steuer auf CO2, wobei der Markt den Wert einer Tonne CO2 bestimmt. Damit das funktioniert, muss eben nur sichergestellt werden, das ALLE CO2 Verursacher teilnehmen müssen, wobei für Endverbraucher dies eben in den Preis für Benzin / Diesel / Flugtickets / Bahntickets / konventionellen Strom / Beton etc. integriert sein müsste. Ich sehe da eher das Problem, das dann die Preise stark streiken, zumindest wenn man sich bei den CO2 Zertifikaten hinsichtlich der Mengen am Pariser Abkommen orientiert.
Das man durch ungleiche Besteuerung Probleme schafft, sieht man ja beispielsweise an der Nicht-Besteuerung von Flugbenzin.
2) die Nicht-Genannten mit dem P*nis: Ich finde es den falschen Weg, im Rahmen einer Betrachtung der Parteipositionen diese wegzulassen und bin der Meinung, das durch totschweigen der (Nicht-) Inhalte der Partei diese eher gestärkt wird. Das die im Wahlprogramm nur den Personenverkehr betrachten und außer dem Deutschlandtakt und Ausbau des Netzes nach schweizer Vorbild keine konkreten Ideen haben, ist doch für die Partei peinlich genug.
Ich finde es gut, wenn Ihr euch von einzelnen Parteien distanziert und das auch sagt, aber wenn ihr schreibt „Möglichst neutral und ohne Empfehlung“ gehören die eben mit dazu, die Linke mit aktuell niedrigeren Umfragewerten ist ja auch dabei.
Alex
Hallo Alex,
wir haben die Inhalte des AFD Wahlprogramms absichtlich nicht vorgestellt (Im Übrigen entgegen der 1. Folge Bundestagswahl). Die Vorstellung des Wahlprogramms hinsichtlich der Eisenbahn hätte sie mit den anderen Parteien gleichgesetzt. Das ist sie aber in den Augen vieler nicht. Die AFD ist eine rechtsradikale, demokratiezersetzend und menschenfeindlich Partei. Das wäre ungefähr genauso, als wenn ich das 3. Reich und die Bundesrepublik hinsichtlich der Rentenpolitik vergleichen würde. Das hat also wirklich nichts mit „totschweigen“ zu tun.
Grüße, Marcus
Ich höre jede Folge eures Podcast. Auch diese Folge war wieder sehr informativ und ich freue mich schon auf die nächste Folge. Aber einen Kritikpunkt habe ich dennoch. Könnt ihr Sebastian 2 bitte mal verbieten das Feedback vorzulesen? Ich meine, jeder hat ja seine Stärken und Schwächen. Das Vorlesen scheint allerdings nicht seine Stärke zu sein. Wenn er unbedingt das Feedback vorlesen will, wäre es vielleicht hilfreich, wenn er es sich vorher zwei, drei Mal durchlesen würde. Ansonsten macht weiter so.
Hallo Zugfunker,
gab’s vor der Reichsbahn nicht viele kleine Eisenbahngesellschaften? Warum wurden die verstaatlicht? Dafür muss es ja einen guten Grund gegeben haben? Da finde ich es ironisch, dass jetzt so manche wieder vorbehaltlos privatisieren möchten.
Freundliche Grüße
Hallo Dustin,
hier mal ein kleiner Überblick:
Früher gab es sehr viele EVUs, die auch gleichzeitig ihre Strecken besaßen, die meistens nicht mit anderen verbunden waren. So hatten selbst kleine Dörfer manchmal mehrere Bahnhöfe, und das umsteigen zog sich deshalb in die Länge.
Irgendwann wurden die kleinen Bahngesellschaften zu kleineren Staatsbahnen zusammengeschlossen, wie z.B. der Badischen Staatsbahnen, der Königlich-Bayerischen Staatsbahn und der Kurhessischen Staatsbahn.
Diese „Staatsbahnen“ hatten für die Herrscher in diesem Gebieten einen entscheidenden Vorteil:
Im Falle eines Krieges könnte der Staat das Bahnsystem für sich militärisch nutzen, ohne mit den kleinen Gesellschaften verhandeln zu müssen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden all diese Staatsbahnen zur Deutschen Reichsbahn gemacht, die bis 1945 existierte, und leider den Holocaust in einer tragenden Rolle mitgestaltete.
Hallo,
zunächst vielen Dank für die Folge, die wie eigentlich immer sehr interessant war. Davon abgesehen habe ich mal ein paar Fragen:
1) Ich sehe überproportional viele ICEs mit offener Bugklappe. Ich hab mal gelesen, dass die offen ist, wenn da irgendwas kaputt ist. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass so was einfaches wie eine Klappe so oft kaputt sein soll. Gibt es evtl. weitere Gründe, warum die offen ist?
2) Nochmal ICE: wenn der ICE 1 losfährt, gehen ja die recht lauten Lüfter an (hört ihr die im Cockpit eigentlich auch?). Nun ist es aber manchmal so, dass die Lüfter schon deutlich vor dem losfahren angehen (ca. 30 – 60 Sek.). Was macht ihr da im Führerstand, das die angehen lässt, der Zug aber noch nicht losfährt?
3) Mir ist das Thema Fahrstraße nicht ganz klar. Wenn z.B. ein Zug von Hamburg nach Berlin fahren soll, stellt ja am Anfang jemand (FDL?) das Ausfahrtssignal auf grün, d.h. der Fahrweg ist gesichert. Aber wie weit? Nur bis zum nächsten Hauptsignal oder z.B. gleich 50 km? Und wie viele FDL hintereinander sind ungefähr nötig, damit der Zug in Berlin ankommt?
MfG
Maxi
Hallo ihr 4,
ich fand es schön, dass es mal wieder Zeit für so eine Folge wurde, da ich sie mir auch gewünscht habe 🙂
(0. Sebastian 2. sagt Tante Google? Ich kenne nur die Redensart Onkel Google.)
1. Lukas hat das Wahlprogramm der FDP wirklich sehr neutral rübergebracht *hust*. Ich persönlich fand das ja gut so, aber wenn ihr schreibt, dass ihr neutral sein wollt, dann solltet ihr das auch tun.
2. Zum 365€-Ticket: Ich habe ein ähnliches Ticket. In meinem Verkehrsverbund gibt es das sogenannte „BildungsTicket“ für alle Schüler von der 1. bis zur 12. Klasse. Für 15€ monatlich darf ich im gesamten Verbund den gesamten Nahverkehr nutzen und auch Sonderverkehrsmittel. Zum Vergleich: Die Abo-Monatskarte kostet für den gesamten Verbundraum 156,40€ und ermäßigt 117,30€.
3. Immer diese Anspielungen auf diese eine Partei 😀
4. Wenn ich altes Feedback von mir höre, frage ich mich oft, wie ich damals darauf gekommen bin.
Das war es mit meinem (diesmal wirklich kurzen) Feedback zur Bundestagwahlfolge.
Macht weiter so!
LG Gustav alias Eisenbahner1609
Beim Lesen der Beschreibung dachte ich mir: „Streik und Politik, ob ich diese Folge nicht einfach überspringen soll?“. Hab sie dann natürlich doch gehört und es nicht bereut. Besonders das Reizthema Streik habt ihr aus einer frischen und zu eurem Podcast gut passenden Perspektive behandelt. Danke dafür!
Hallo, zum Thema „Freiheitsberaubung“ von Fahrgästen bei Streikbeginn. Hatte damals 2014 das Vergnügen mit dem Berlin-ICE morgens um 9 in Rathenow zu stranden. Rathenow ist auch fast Freiheitsberaubung…
Wir hatten die Wahl bis zum Streikende um 12 im ICE sitzen zu bleiben oder am Bahnhofvorplatz auf den Ersatzbus zu hoffen. Der kam dann auch tatsächlich und wir waren auch noch vor dem ICE, wenn auch knapp, in Spandau;-)
Hallo ihr 4 die diesmal auch alle anwesend waren,
So ich weiß die Frage ist jetzt doof aber…
… Wieso streikt die GDL weiter und zieht diesen sehr sehr langen Streik tatsächlich durch denn: so wie ich das verstanden habe erfüllt die DB jetzt die GDL Forderungen.
Was ein Vorteil ist wenn nur die DB streikt wir in Baden Württemberg haben ja Größtenteils nicht mehr die DB als EVU sondern abellio und Go Ahed die dann nicht streiken.
Also als Eisenbahnfreund müsste man ja eigentlich die Linke wählen da diese die meisten und meiner Meinung nach konkretesten Forderungen hat.
Was mir noch aufgefallen ist das die Parteien teilweise aus dem Wahlprogramm von 2017 abgeschrieben haben.
So abschließend noch eine Frage
Ich würde gerne eimal von euch Erklärt bekommen wie das W-Lan in den ICEs funktioniert
LG
Moritz
Die Erhöhung des Limits für Kleinkrafträder von 45 auf 55 km/h ist tatsächlich sinnvoll. Auch die FDP findet mal nen Korn. Das ist unter anderem für (E-)Roller relevant damit die im Stadtverkehr kein rollendes Hindernis sind. Die 45 sind sowieso seltsam. Ist irgendwie über die Harmonisierung der EU-Führerscheine gekommen. Beim alten Führerschein gabs noch Klasse 4 für 50er Mopeds, die 50 km/h fahren durften.
Hi Zugfunker,
ich mag eure Sendungen sehr und habe hier etwas für die nächste Presseecke:
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-neugier-genuegt-das-feature/audio-gefahr-durch-zu-schnelle-lokfuehrerausbildung-100.html
Ich bin ziemlich geschockt… Würde mich freuen, wenn ihr das einordnen könntet, sofern ihr was dazu sagen könnt.
Private Schulen für Eisenbahner, die mit Bildungsgutscheinen „bezahlt“ werden. What could possibly go wrong…
Hi Martin,
darüber haben sich die Zugfunker in dieser Folge https://zugfunk-podcast.de/2017/10/20/zugfunk-09-altbaustrom/ ab 02:22:35 unterhalten.
Es gibt übrigens auch Private Lokfahrschulen, die mit der DB Zusammenarbeiten, zum Beispiel die NEF.
Kurze Anmerkung zur FDP: der Leiter Politik von Flixmobility (siehe Flixtrain) sitzt für die FDP im Bundestag.
Ich finde, die Folge ist eine der Besten geworden 💪!
Am coolsten ist, dass es viel Praxisbezug zum Lokführer-Alltag gibt.
Eine Forderung der Linkspartei habe ich nicht ganz verstanden, vielleicht hat hier jemand eine Idee:
Es geht um die Strafe fürs Schwarzfahren. Das große Argument gegen eine Erhöhung der Strafe ist ja, dass sich einige Geringverdiener oder ALG2-Empfänger die Fahrkarten nicht leisten können, und regelmäßig Schwarzfahren MÜSSEN. Mit niedrigen Preisen im Fernverkehr und einem 365-Euro-Ticket im Nahverkehr, was die Linke ja fordert, ist dieses Argument ja weg. Dann würden ja nur noch Leute Schwarzfahren, die das aus Krimineller Energie oder Frechheit machen.
In diesem Fall sollte man die Strafe meiner Meinung nach nicht senken, sondern erhöhen, und das ganze zur Straftat machen.
Eigentlich sollte man das Betreten eines Zuges ohne Berechtigung (Fahrkarte) eher mit einem Hausfriedensbruch statt Falschparken vergleichen.
Was haltet ihr davon?
Interessant war auch, wie der Streik aus Sicht der Lokführer aussieht.
Dass ihr auf die Presseecke verzichtet habt, verstehe ich gut, weil in den meisten Artikeln zum Streik die Lokführer als „Abgehobene sturköpfige und geldgierige urlaubszerstörer“ dargestellt werden.
Macht weiter so👍 Und gute Besserung für Sebastian2
Lasse
Übrigens: Zu mir hat mal ein Artzt gesagt: „Es ist schlimmer als es aussieht“ ich hatte mir vor 3 Jahren ganz normal den Arm wehgetan, und beim Röntgen hat man Festgestellt dass ein riesiger Tumor im Knochen ist😂
Es geht glaube ich weniger um den Preis der fürs Schwarzfahren gezahlt werden muss, sondern vielmehr darum, dass man zur Zeit dafür ins Gefängnis kommen kann, da es eine Straftat ist. Die Linke will es zu einer Ordnungswidrigkeit machen. MMn durchaus sinnvoll.
Also erstmal schoen so schnell wieder was von euch zu hoeren, hat der
Streik ja auch mal positive Aspekte fuer die Fahrgaeste 😉 Gibts dann jetzt nächste Woche wieder eine, nachdem die Räder ab morgen wieder stillstehen?
Was mich noch in Sachen Streik interessiert, ist irgendwo geregelt wo euer Dienstbeginn nach dem Streik ist? Wenn jemand seine Schicht erst regulär nach dem Streik und planmässig an seiner Heimetdienststelle beginnt ist es ja einfach, aber was ist wenn man eigentlich während dem
Streik eine Übernachtung auswärts gehabt hätte, oder der Streik in der Schicht endet und man zu dem Zeitpunkt eigentlich einige 100km von der eigenen Dienststelle entfernt sein sollte? Und vor allem der Zug womöglich auch dort ist weil er Teil vom Notfahrplan war. Im PV stellt
sich die Frage vermutlich erst wenn es zu unbefristeten Streiks ohne funktionierenden Notfahrplan kommt, aber im G+terverkehr (ich kürze es dann diesmal nicht ab, damit ihr nicht wieder rot werdet ;-)) womöglich auch schon beim „normalen“ Streik? Habt ihr dann rechtzeitig am geplanten Einsatzort einzutreffen?
Noch eins zum Thema Streik: ihr sagt ja, das ihr wenn Ausbildung auf dem Plan steht, die auch ganz normal macht und nicht streikt. Merkt man denn bei euren Teilnehmern was? Ich schätze mal sowas wie Baureihenfortbildung fällt eher mal flach, also wo fertige TF weitergebildet werden. Azubis würde ich vermuten tauchen eher auf, auch wenn sie ggf. den ein oder anderen Tag Fehlzeit überstehen würden. Und als Umschuler wäre man vermutlich dumm wenn man nicht erscheint.
Politik ist sicher immer gerne ein Streitthema. Von einem Podcast wie eurem erwarte ich da keine rein sachlich nüchterne Betrachtung, ihr seid weder der Wahlomat noch ein Polit-Podcast. Wer da was anderes erwartet ist falsch, ich für meinen Teil finde eure „Sondersendungen“ gut, also bitte in 4 Jahren „wiederholen“. FDP-Anhänger müssen die Folge dann halt überspringen 😉
Zum MüNüX mit seinen neuen Dostos, bzw. der nicht-mehr-101: die Wagen waren halt, wie die IC-Wagen, völlig fertig. Sie waren auch nicht einfach austauschbar, da sie die letzten druckdichten IC-Wagen waren. Und bisher hatten sie ja nichtmals ein Redesign-Lite, wie die restlichen FV-IC1-Wagen. Von der zu geringen Kapazität ganz abgesehen, der soll ja häufig aus allen Nähten geplatzt sein. Neue Wagen wären also so oder so fällig gewesen.
Die hätte man dann natürlich weiter mit einer 101 fahren können. Allerdings hat DB Regio Bayern selbst ja keine 101, die hätten sie also auch wieder anmieten müssen.
Weiterer Punkt: die 101 ist doch für TAV & Co. nicht geeignet. Es müsste also min. 1 KiN mit betrieblicher Ausbildung hinten mitfahren, wenn nicht aufgrund vom Tunnelrettungskonzept gar mehrere. Ich kann mir gut vorstellen, dass man hier mit der neuen Lok dann auch Personal hinten sparen konnte, vor allem ggf. auch bei der Qualifikation.
Hallo liebe Zugfunker, zunächst einmal war das wieder eine tolle Folge.
Unter Multimodalität im Personenverkehr versteht man die Möglichkeit verschiedene Verkehrsmittel zu nutzen. Das heißt man nutzt man nutzt für sein Mobilitätsbedürfnis nicht nur ein Verkehrsmittel sondern hat die Wahl und kombiniert. Entweder wählt man jeden Tag ein anderes Verkehrsmittel auf dem Weg von seiner Wohnung zur Arbeit aus zum Beispiel montags das Rad, dienstags das Auto und mittwochs die Bahn, etc. Oder kombiniert die Verkehrsmittel über den Tag weg. Morgens mit der Bahn zur Arbeit von dort mit dem Leihrad zu einem Arzttermin und von dort mit dem Taxi wieder nach Hause.
Unter dem Begriff der multimodaler Verkehr versteht man so die Nutzung verschiedener Verkehrsmittel innerhalb eines bestimmten Zeitraums und dabei wird die Beförderung von Personen oder auch Güte innerhalb eines Zeitabschnittes mit mindestens zwei oder mehr unterschiedlichen Verkehrsmitteln vollzogen.
Viele Grüße aus Köln
Marco
Bedeuten Aussperrungen nicht, dass der Arbeitgeber auch eigentlich arbeitswillige Mitarbeiter nicht aufs Gelände lässt um den Druck auf die Streikenden zu erhöhen (weil auch die arbeitswilligen Mitarbeiter dann kein Geld bekommen)? Ich weiß aber nicht, in wie weit das in Deutschland zulässig ist.
Welche Möglichkeiten hat der Arbeitgeber denn, sich gegen Streiks zu wehren? Mir kommt das sehr einseitig vor. Ihr habt aufgelistet, was der Arbeitgeber alles nicht darf, aber hat er denn auch Möglichkeiten um Gewerkschaften, die es völlig übertreiben, zu bremsen? Ich sehe keine „Waffengleichheit“.
Die 10 km/h mehr bei den Mopeds sollen denke ich für gleichmäßigen Verkehrsfluss sorgen und Überholmanöver des Autoverkehrs hinter 45 km/h-Mopeds vermeiden.
Habe ich eure Einleitung zum Hauptthema falsch verstanden, oder wolltet ihr nicht eine neutrale Übersicht über die Verkehrspolitik der Parteien geben?
Ich habe jede Folge von EoA und ZF gehört und die darauf folgenden Tiraden sind einer der Tiefpunkte aller bisherigen Episoden.
Wenn noch einmal jemand „Der Markt regelt das“ sagt, muss ich mein Podcast-Abo glaube ich eine Weile aussetzen. Man kann ja von der FDP halten was man will, aber wenn man den Satz als Hörer gefühlte 100 Mal in einer Episode um die Ohren gehauen bekommt, wird’s echt anstrengend. Plumpe Grabenkämpfe im gibt es im Internet schon genug.
Hallo Lars,
ja bei der Aussperrung haben wir daneben gelegen, wie eine kurze Lektüre der Wikipedia belegt.
Bzgl. der Waffengleichheit: 1. stehen Arbeitnehmer immer in einem Abhängigkeitsverhältnis zum Arbeitgeber. Jeder Streik sägt also zugleich auch am Ast, auf dem sie sitzen. 2. Müssen Arbeitskampfmaßnahmen verhältnismäßig sein. Sind sie es nicht, kann der Streik von einem Gericht mit den dementsprechenden Folgen als nicht rechtmäßig erklärt werden.
Bzgl der FDP: der Satz „Der Markt regelt das“ ist wohl einer der Leitsätze der FDP und wird von ihren Anhängern sicher nicht als Provokation aufgefasst. Wir haben hier also niemanden angegriffen oder beleidigt; höchstens haben wir uns ein wenig über den einseitigen Lösungsansatz dieser Partei lustig gemacht. Offensichtlich waren wir aber in diesem Teil nicht ganz neutral, vor allem da Lukas seine Abneigung ja deutlich geäußert hat.
Persönlich finde ich es schade, wenn einzelne Äußerungen, kommen sie auch häufiger vor, gleich Tiefpunkte des ganzen Podcasts sind. Man kann Bemerkungen nicht lustig finden, Ansichten nicht Teilen oder anderer Meinung sein aber ist das Grund genug für solche Superlativen der Kritik?
Grüße, Marcus
Ich will die FDP gar nicht verteidigen und mag auch nicht beurteilen, wie fundiert oder auch nicht fundiert ihr Parteiprogramm ist. Der Punkt mit den Mopeds von 45 auf 55 km/h stammt auch aus ihrem Parteiprogramm und auch wenn ich die Vor- und Nachteile nicht weit genug überblicke um mich selbst zu positionieren, finde ich doch relativ klar verständlich was die Intention dahinter ist. Dass Lukas direkt sinngemäß gesagt hat, „keine Ahnung was die damit meinen“ lässt mich daran zweifeln, dass er sich mit den Aussagen wirklich beschäftigt hat bevor er gleich den „Der Markt regelt das“-Hammer rausgeholt hat, der fast immer der erste pawlowsche Beißreflex ist, wenn irgendwer „FDP“ sagt. Das mag ja inhaltlich auch durchaus manchmal zutreffen, aber in Dauerschleife wirkt es für mich nur, als wenn es nicht um Diskussion sondern um den Transport einer vorgefertigten Meinung geht.
Dass die FDP das Netz nicht privatisieren sondern beim Bund belassen will, finde ich durchaus bemerkenswert (da die Schienen eben nicht dem Markt überlassen werden) und durchaus gar nicht so abwegig. Dass die FDP nicht die alte Bundesbahn wieder einführen will, ist da schon weniger überraschend, aber, denke ich, ein ebenfalls durchaus diskutierbarer Punkt. Aber nun höre ich auf, bevor ich wirklich noch zum Anwalt der FDP werde…
Zum Thema Tiefpunkt:
Ich schätze den Podcast als üblicherweise hochwertige Informationsquelle. Je höher die Qualität, desto höher auch die Fallhöhe und desto leichter ergibt sich ein Tiefpunkt (der immer noch höher sein mag als der Hochpunkt manch anderen Podcasts).
Ich persönlich reagiere etwas allergisch wenn ich den Eindruck bekomme, dass mir jemand seine Ideologie überstülpen möchte. Ich bin sicher, so habt ihr das nicht gemeint und mag sein, dass meine erste Reaktion etwas harsch war, aber ich habe mich über den Teil wirklich geärgert weil das nicht viel mit dem analytisch rationalen Podcast zutun hatte, den ich sonst kenne und schätze. Ähnliches war mir auch vorher schon zu Gewerkschaftsthemen aufgefallen.
Ich finde es auf jeden Fall gut, dass ihr euch von der AFD distanziert (auch wenn ich nicht sicher bin, ob sie totzuschweigen der richtige Weg ist und man sie nicht eher inhaltlich dekonstruieren müsste um ihr den Zauber zu nehmen – aber dieses Fass mache ich an dieser Stelle nicht auf).
Mein Eindruck ist, dass Parteien wie die AFD gerade im Bahnbereich durchaus einen gewissen Zuspruch haben und ich glaube, ihr habt in einer sehr frühen Episode auch mal etwas in dieser Richtung erwähnt. Ein ehemals sehr enger Freund von mir ist durch die Erfahrungen während seiner Schichten als Lokführer immer weiter in die rechte Ecke abgedriftet, woran die Freundschaft am Ende auch zerbrochen ist. Auch wenn er sicherlich eine Minderheit ist befürchte ich, dass er nicht der einzige ist und die Gründe dafür durchaus vielschichtig sind.
Lukas arbeitet beim Fernverkehr. Sein Arbeitsplatz ist im Gegensatz zu Regio sehr sicher, weil DB Fernverkehr ja nicht einfach eine Ausschreibung verlieren kann.
Mit den Wettbewerbs-Ideen der FDP könnte im Extremfall seine Dienststelle geschlossen werden, und er müsste einen anderen Arbeitgeber suchen. Ich verstehe sehr gut, dass er das nicht gut findet, und sich darüber Lust macht.